Die Ravensburg Towerstars konnten nach zuletzt drei Niederlagen in Folge wieder einen wichtigen Sieg feiern. Gegen den Tabellendritten Starbulls Rosenheim gewannen die Cracks von Coach Bo Subr mit 4:2.
Nach der äußerst ärgerlichen 2:3-Auswärtsniederlage in Weißwasser am Freitag hatten sich die Towerstars für dieses Heimspiel offensichtlich viel vorgenommen. Schon vom Startbully weg übernahm das Team von Trainer Bo Subr das Kommando und verbuchte viel Präsenz im gegnerischen Drittel. Das reichte zwar zunächst nicht, Starbulls-Torhüter Oskar Autio aus der Reserve zu locken, war aber dennoch gut für das Selbstvertrauen. Nicht optimal lief allerdings ein Powerplay in der 7. Minute. Hier wirkten die Towerstars wieder einmal zu durchsichtig und durften sich bei Ilya Sharipov bedanken, dass ein Konter von Teemu Pulkkinen nicht in einem Gegentor mündete. Der Ravensburger Goalie hatte nach der ungenutzten Überzahl auch deutlich mehr Arbeit, denn die Gäste aus Oberbayern stellten die Defensive mit schnellen Kombinationen mehrfach auf die Probe.
Knapp 13 Minuten waren gespielt, da konnten die 2.461 Zuschauer in der CHG Arena den ersten Treffer bejubeln. Nach starker Vorarbeit von Nick Latta drückte Alec Ahlroth den Puck im Nachschuss zur 1:0-Führung über die Linie. Das verlieh weiteren Schwung nach vorne und da Rosenheim wenig geschockt wirkte, entwickelte sich ein attraktives Spiel mit hochkarätigen Chancen auf beiden Seiten. Treffsicherer in dieser Phase erwiesen sich allerdings die Gäste von der Mangfall. Bei einem Konter konnten die Towerstars die Scheibe nicht klären, Lewis Zerter-Gossage spielte weiter auf den frei stehenden Ville Järveläinen und der hämmerte den Puck per Direktabnahme in die Maschen. Nur ganze 93 Sekunden hatten sich die Gastgeber also über die Führung freuen können. Und Rosenheim legte nach: Drei Minuten später brachte Maximilian Adam den Puck von der blauen Linie mit einem verdeckten Schlenzer gar zum 1:2 im Netz unter. Kurz vor der ersten Pause kamen dann auch die Emotionen nicht zu kurz: Ex-Towerstars-Stürmer Luigi Calce und Jan Wieszinski gerieten vor der Ravensburger Bank aneinander. Das anschließende Duell ging zwar ganz klar an den Ravensburger Verteidiger, für beide Spieler setzte es allerdings fünf Strafminuten.
Im zweiten Spielabschnitt hatten die Towerstars zunächst eine Strafzeit gegen Julian Eichinger zu überstehen, wenig später brandete wieder der Torjubel auf. Robbie Czarnik setzte sich hinter dem gegnerischen Tor durch, passte über den Umweg des Pfostens die Scheibe in die Mitte und dort drückte Mark Rassell den Puck dann zum 2:2-Ausgleich über die Linie. Der Spielstand geriet unmittelbar aber wieder in große Gefahr. Alex-Olivier Voyer musste in der 26. Minute wegen eines hohen Stocks mit Verletzungsfolge gleich für vier Minuten auf die Strafbank, doch die Ravensburger Cracks rackerten hier genauso aufopferungsvoll wie bei der im Anschluss folgenden Unterzahl aufgrund einer Strafe gegen Simon Sezemsky. Dank des effektiven Penaltykillings schöpften die Towerstars weiteres Selbstvertrauen für sehenswerte Angriffe, die jedoch im zweiten Abschnitt ohne Torerfolg blieben.
Beim unentschiedenen Spielstand war für den Schlussabschnitt Hochspannung angesagt und es war klar: Jeder noch so kleine Fehler könnte über Sieg und Niederlage entscheiden. Die vorentscheidende Szene folgte in der 46. Minute. Wieder wirbelte die erste Towerstars-Sturmreihe durch das gegnerische Drittel, wieder wurde erfolgreich vor dem Tor nachgesetzt – Torschütze diesmal Erik Karlsson. Rosenheim wirkte angeschlagen und das nutzten die Hausherren eiskalt aus: Robbie Czarnik verwertete einen kollektiven Stellungsfehler der Starbulls-Defensive auf halbrechter Position konsequent zum 4:2. Zwar hatten die Gäste durchaus noch die eine oder andere Gelegenheit für einen Treffer, doch die ließen die Towerstars nicht mehr zu.
„Dieser Sieg tut richtig gut. Die Jungs hatten in den letzten Spielen hart gekämpft, allerdings ohne Ertrag. Umso wichtiger waren heute diese drei Punkte“, sagte Towerstars-Coach Bo Subr und schob zudem hinterher: „Die Unterstützung der Fans war ein ganz wichtiger Faktor. Die Jungs haben gespürt, dass auch in dieser Phase alle zusammenhalten.“


