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Towerstars bleiben dank Sieg in Bietigheim auf Tuchfühlung zu Playoff Plätzen

Bild: F.Enderle

Die Schlussphase wurde zwar von zwei Gegentreffern getrübt, dennoch überwog am Freitagabend die Freude über einen hochverdienten wie wichtigen 4:2-Auswärtssieg in Bietigheim.

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Aufgrund des verletzungsbedingten Ausfalls von Verteidiger Simon Sezemsky sowie der andauernden Erkrankung von Lukas Jung musste Towerstars-Coach Bo Subr in der Defensive umstellen. Dafür gab es mit dem Einsatz von Förderlizenzspieler Luca Hauf eine zusätzliche Option im Angriff. Apropos Angriff: Die Oberschwaben erwischten vor 4.075 Zuschauern in der Ege-Trans-Arena einen Start nach Maß. Nach einem starken Pass von Luca Hauf tauchte Odeen Tufto frei vor Steelers-Torhüter Olafr Schmidt auf. Dieser konnte den satten Schuss durch die Schoner nicht entscheidend blocken – 0:1. Zu diesem Zeitpunkt herrschte ein Kräfteverhältnis von 4 gegen 4, da die äußerst strengen Hauptschiedsrichter innerhalb von drei Sekunden jeweils einen Spieler auf die Strafbank schickten.

Die frühe Führung tat den Towerstars gut. Angepeitscht vom mitgereisten Fananhang ließen sie einen Angriff nach dem anderen auf das gegnerische Tor rollen. Nur eine Minute nach dem 0:1 hatten Mark Rassell und Robbie Czarnik bei einem 2-gegen-1-Break den zweiten Treffer auf dem Schläger. Gute Arbeit leisteten die Oberschwaben vor allem in der neutralen Zone. Durch aggressives und effektives Forechecking eroberten sich die Towerstars mehrfach den Puck und unterbanden damit die Angriffe der Steelers schon im Ansatz. Gerade als die Gastgeber etwas besser ins Spiel gekommen waren, schlugen die Towerstars erneut zu. Nach starker Vorarbeit von Kapitän Robbie Czarnik drückte Mark Rassell das Spielgerät trocken zum 0:2 ins Netz. Auch in den Folgeminuten ließen die Ravensburger Cracks hinten wenig zu, vorne präsentierten sie sich selbstbewusst. 43 Sekunden vor der ersten Pause schockte Denis Pfaffengut das gegnerische Heimpublikum im Nachschuss mit dem 0:3.

Dass die Bietigheim Steelers im zweiten Abschnitt stärker auftreten würden, war keine Überraschung. Die Gastgeber kamen nun zu deutlich mehr Chancen, die Towerstars hingegen nicht mehr so effektiv durch die neutrale Zone. Eine Phase mit Schlüsselcharakter durchlebten die Towerstars zwischen der 26. und 28. Spielminute. Mit Odeen Tufto und Jan Vieszinsky mussten zwei Ravensburger Spieler zeitgleich auf die Strafbank – den Towerstars drohte in doppelter Unterzahl eine Wende im Spiel. Doch die Oberschwaben machten die Passwege der Steelers erfolgreich dicht und was dennoch auf das Ravensburger Tor kam, war Beute des starken Ilya Sharipov. Der sicherte letztlich auch die Drei-Tore-Führung bis zur zweiten Pause. Wobei sogar das 0:4 mehr als nur in der Luft lag. Nach einem Break in der 34. Minute brachte Mark Rassel den Puck im gegnerischen Netz unter. Der Treffer wurde zunächst auch gegeben, hielt der Überprüfung der Videosichtung allerdings nicht stand. Nicolas Schindler hatte im Torraum den gegnerischen Torhüter gestreift.

Als Nick Latta nur 119 Sekunden nach dem Anspielbully im letzten Drittel völlig frei stehend auf 0:4 erhöhte, war ein weiterer Grundstein zum Erfolg gelegt. Leider verpassten es die Towerstars im Anschluss, die Führung noch weiter auszubauen. Gute Gelegenheiten gab es zuhauf, beispielsweise ab der 45. Minute. Zeitgleich wurden zwei Steelers-Akteure auf die Strafbank gesetzt, das Ravensburger Powerplay war allerdings zu durchsichtig – einer der weniger erfreulichen Umstände an diesem Abend. Nicht ganz zufrieden konnten die Towerstars auch mit der Konzentration in den letzten vier Minuten sein. Bietigheim kam mit zwei Treffern noch einmal auf 2:4 heran, mehr brannte letztlich aber nicht mehr an.

„Ich war zwar mit den letzten fünf Minuten und den Nachlässigkeiten nicht zufrieden, das war etwas zu viel Drama am Schluss. Das soll die Leistung der Jungs insgesamt aber nicht schmälern. Sie haben hart gekämpft und so drei für uns enorm wichtige Punkte erkämpft“, sagte Towerstars-Coach Bo Subr. Die Towerstars konnten mit dem Auswärtssieg zwar nur einen Tabellenplatz gutmachen und rangieren nun auf Platz 10, bis zur direkten Playoff-Zone beträgt der Abstand jedoch nur einen Punkt. Dabei haben die Lausitzer Füchse auf Platz 6 ein Spiel mehr absolviert als die Konkurrenz.

Ausruhen können sich die Towerstars auf dem dritten Auswärtssieg in Folge freilich nicht. Bereits am Sonntag wartet mit dem Gastspiel in Bad Nauheim ein ganz schwerer Brocken. Das Team von Ex-Towerstars-Meistertrainer Peter Russell unterlag am Freitagabend mit 3:5 in Crimmitschau und verpasste damit den Sprung aus der Playdown-Zone. In der Hinrunde lieferten sich beide Teams bereits spannende Duelle, die jeweils knapp an das Gästeteam gingen. Das Spiel in Ravensburg wurde erst in der Overtime entschieden. Spielbeginn ist um 18.30 Uhr, Sporteurope.TV überträgt live.