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Museum Humpis-Quartier bietet attraktives Jahresprogramm

Bild: Kim Enderle

Nach einem halben Jahr im Amt präsentiert die Museumsleiterin Sabine Mücke gemeinsam mit ihrem Team das erste eigene Programm für 2020. Zusätzlich zu zwei spannenden Ausstellungen, in denen die Sammlung des Museums und die Zeit des Nationalsozialismus in Ravensburg thematisiert werden, sind zahlreiche Veranstaltungen und Vermittlungsangebote für Kinder und Jugendliche geplant.

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Um mit den Besucherinnen und Besuchern ins Gespräch zu kommen, werden nicht nur kürzere Mittagspausen-Führungen mit ins Programm aufgenommen. Der glasüberdachte Innenhof inmitten des spätmittelalterlichen Quartiers präsentiert sich im Sommer bei jedem Wetter als Ort für Kultur und Geschichte, der auch zum Verweilen und Entspannen, sowie durch eine Bewirtung der Humpis Gaststätte, zum Kaffeetrinken einlädt.

In diesem Sinne lädt die Museumsleitung herzlich ein, das Museum Humpis-Quartier regelmäßig zu besuchen und ein waches Auge auf die neuesten Entwicklungen, Ideen und Angebote zu haben.

„Ich hätte es gerne, dass aus sporadischen Besucherinnen und Besuchern regelmäßige Nutzerinnen und Nutzer werden (Am besten mit der Jahreskarte!). Mal auf eine Kurzführung und einen Kaffee in der Mittagspause, mal auf einen Ausstellungsbesuch mit Freunden oder zu einer Abendveranstaltung vorbeikommen. Das Museum als anregenden und entspannten Alltagsort entdecken, an dem Aneignung von Geschichte, Gestaltung von Gegenwart und Möglichkeiten von Zukunft zusammen gedacht und besprochen werden können.“

Ausstellungen
Das Wechselausstellungsprogramm wird in diesem – und im kommenden – Jahr Schwerpunkte auf die neuere und neueste Stadtgeschichte sowie auf das Themenfeld „Materielle Kultur – Erbe – Verantwortung“ setzen. Das Museum Humpis-Quartier greift damit ein derzeit in der Museumslandschaft und im gesellschaftlichen Diskurs aktuelles Thema auf und beschäftigt sich mit der Geschichte und Herkunft der eigenen Sammlung und damit auch mit der Geschichte der eigenen Institution.

Die Ausstellung „Das Leben der Dinge – Eine Ausstellung über das Sammeln“ widmet sich ganz den Objekten, die sonst größtenteils im Depot des Museums verborgen sind. In der Sammlung des Museum Humpis-Quartier befinden sich rund 10.000 Einzelobjekte, Objektgruppen und Konvolute. Die Bandbreite reicht von Kunstwerken, Einrichtungsgegenständen, Werkzeugen, Alltagsgegenständen und Andachtsbildchen über Gebäckmodel und Ofenkacheln bis hin zum Zündholzschachtelhalter.

Verschiedene Inszenierungen wirken in der Ausstellung auf die Besucherinnen und Besucher. Sie flanieren beispielsweise durch ein Schaudepot und erhalten Einblicke in die Geschichte des Museums und der Sammlung, die ins 19. Jahrhundert zurückreicht. Sie erfahren, welche Ttigkeiten und Aufgaben ein Museum beim Sammeln und Bewahren der Dinge zu erfüllen hat.

Zum ersten Mal überhaupt widmet sich das Museum Humpis-Quartier im Herbst 2020 in der Ausstellung „Verfolgung und Ausgrenzung – Die Ravensburger Sinti im Nationalsozialismus“ der Zeit des Nationalsozialismus und stellt damit die Frage nach dem Umgang mit einem schwierigen historischen Erbe der Stadt. Im Fokus steht dabei explizit die Geschichte und das Schicksal der Ravensburger Sinti. Die Ausstellung setzt diesen Schwerpunkt bewusst, denn die museale Aufbereitung dieses Themas für ein breites Publikum ist nicht nur längst überfällig, sondern zuletzt auch durch die neuen Forschungsergebnisse von Dr. Esther Sattig notwendig geworden. Im sogenannten Zigeunerlager Ummenwinkel wurden etwa 100 Sinti zwangsinterniert. Mindestens 35 von ihnen wurden am 13. März 1943 über Stuttgart nach Auschwitz-Birkenau deportiert.

Zu jeder Ausstellung wird vorab eine Einführung für alle interessierten Lehrkräfte der Region angeboten, bei der nach einem Gang durch die Ausstellung das Begleitprogramm sowie die Vermittlungsangebote und Arbeitsmaterialien für Gruppen und Schulklassen vorgestellt werden.

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