Die ifm Razorbacks Ravensburg haben am vergangenen Samstag im Halbfinale der ERIMA GFL eine packende und dramatische Partie gegen die Dresden Monarchs knapp verloren. Vor einer fantastischen Kulisse von 2117 Zuschauern im Razordome, darunter viele weit gereiste Fans der Monarchs (rund 470 km Anreise), lieferten sich die Wildschweine und die Sachsen ein Spiel, das dem Halbfinale alle Ehre machte.
Die Partie begann mit einer Überraschung auf Seiten der Gäste: Dresdens Starting-Quarterback Justin Miller stand verletzungsbedingt nicht zur Verfügung und wurde durch Quarterback Clifton McDowell vertreten – eine Situation, auf die sich die Razorbacks-Defense kurzfristig einstellen musste.
Ein nasser Rasen im ersten Viertel sorgte gleich für die erste knifflige Situation, als ein Ausrutscher des Returners die ifm Razorbacks an der eigenen 1-Yard-Linie starten ließ. Die Offense kämpfte sich bis zur Mittellinie vor, wurde dort aber gestoppt. Ein schlechter Snap beim anschließenden Punt verschaffte Dresden eine exzellente Feldposition. Die Defense der Wildschweine hielt jedoch stand und ließ nur ein Field Goal zum 0:3 zu.
Die Antwort der ifm Razorbacks ließ nicht lange auf sich warten. Angetrieben von Quarterback Broghean McGovern, der mit schönen Pässen auf Tim Müller und Adrian Terwart sowie wichtigen Läufen selbst immer wieder Yards gutmachte, marschierten die Oberschwaben über das Feld. Gleich zu Beginn des zweiten Viertels vollendete McGovern den Drive mit einem Touchdown-Lauf zum 7:3 (PAT Tim Müller gut).
Kurz darauf schlug die Ravensburger Defense zu: Jonah Choate fing einen tiefen Pass von McDowell ab (Interception) und brachte Ravensburg den Ballbesitz zurück. Die Offense nutzte die Chance: Ein tiefer Pass auf Aniel Busse und ein weiterer auf Tim Müller sorgten für den nächsten Touchdown und bauten die Führung auf 14:3 aus.
Die Monarchs konterten jedoch postwendend durch einen spektakulären KickOff-Return-Touchdown von Tylor Hudson zum 14:10. Die Wildschweine zeigten ihren Siegeswillen, spielten einen vierten Versuch aus (Pass auf Anthony Harris war erfolgreich) und erhöhten anschließend per Field Goal durch Tim Müller auf 17:10.
Dresden glich durch einen tiefen Touchdown-Pass aus, nachdem die Ravensburger Defense den Drive trotz eines Sack von Ben Rashid nicht stoppen konnte. Mit einem 17:17 ging es in die Halbzeitpause.
Die Monarchs kamen fokussiert und aggressiv aus der Kabine und marschierten im dritten Viertel mit einer guten Mischung aus Lauf- und Passspiel über das Feld. Ein Passversuch in die Endzone konnte von Gabriele Battistella gut verteidigt werden, der in der Luft taumelnde Ball wurde dann aber von Alex Mashk abgefangen. Leider konnten die ifm Razorbacks daraus kein Kapital schlagen. Im Gegenzug war es Quarterback McDowell selbst, der per Touchdown-Lauf die erneute Führung für Dresden zum 17:24 besorgte. Eine Chance zum schnellen Ausgleich verpassten die Oberschwaben, als ein Receiver den Pass kurz vor der Endzone nicht festhalten konnte.
Im letzten Viertel schlichen sich vermehrt Fehler bei den Razorbacks ein, während Dresden wacher agierte. Zwar hielt die Ravensburger Defense zunächst stand und zwang die Monarchs zu einem Field Goal-Versuch, der erfolglos blieb. Doch ein weiterer Ballbesitz der Gäste nutzte Dresden, um per Pass auf Tyler Hutson die Führung auf 31:17 auszubauen.
Obwohl die Zeit gegen sie lief, gaben die Wildschweine nicht auf. Quarterback McGovern fand kurz vor Schluss Aidan Enneking, der den Touchdown zum 31:24 (PAT Müller gut) fing. Damit war das Drama noch nicht vorbei!
Wie erwartet versuchten die ifm Razorbacks einen Onside-Kick, der nach 10 Yards frei war. Was dann geschah, sieht man nicht alle Tage: Jonah Choate sprintete heran, sicherte den Ball und rannte damit bis in die Dresdner Endzone. Leider gab es keine Punkte, da der Kick von keinem Spieler des Return-Teams berührt wurde und das Reglement den Ball an der Sicherungsstelle als „tot“ ansieht. Dennoch kamen die ifm Razorbacks in Ballbesitz. Ein weiterer Touchdown zum Ausgleich wollte jedoch nicht mehr gelingen. Die Dresden Monarchs gewannen mit 31:24 und ziehen damit ins GFL-Finale am 11. Oktober gegen die Potsdam Royals ein. Glückwunsch an beide Teams.
Mit dieser Halbfinal-Niederlage geht die erfolgreichste Saison in der Geschichte der ifm Razorbacks zu Ende. Nachdem die Wildschweine im Vorjahr als Gruppenzweiter im Viertelfinale standen, gewannen sie dieses Jahr den Titel der GFL Süd und spielten sich bis ins Halbfinale vor.