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Landkreis RV

Gut besuchte Info-Veranstaltung der Grünen

Kommt die Biosphäre? Wenn ja, dann von unten. Und wann kommt sie? Wenn alles gut geht, dann in zwei Jahren. Zwei Biosphärengebiete gibt es bisher im Land. Eins im Schwarzwald, eins auf der Schwäbischen Alb. Beide sind Erfolgsgeschichten. Ein drittes Biosphärengebiet soll nun im „voralpinen Moor- und Hügelland“ entstehen.

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Der Grüne Kreisverband Ravensburg hatte aus diesem Grund zu einer offenen Kreismitgliederversammlung mit Expert*innen in den Bio-Adler in Vogt eingeladen. Moderiert von Carmen Kremer und Tim Horras informierten Lisa Polak vom Prozessteam Biosphärengebiet, Timo Egger als Sprecher des Prozessvorstands, sowie Gottfried Härle als Biosphärenbotschafter die zahlreichen Gäste über den aktuellen Stand und die Hintergründe.

Dass ein Biosphärengebiet nur „von unten“ kommen und erfolgreich sein kann, legte Timo Egger ausführlich dar. Bei ihm laufen die Fäden zusammen. Die Menschen in den Gemeinden, die sich zu einem Biosphärengebiet zusammenschließen wollen, müssen es tragen und mit Leben füllen. Ein Biosphärengebiet sei eben kein Naturschutzgebiet, das „von oben“ verordnet und mit Verboten versehen wird.

Ein Biosphärengebiet ist ein „Chancen- und Entwicklungsgebiet“. Gewiss: es gibt „Kernzonen“. Das sind die ohnehin schon geschützten Moorflächen, wo die Natur sich selbst überlasen wird. Drumherum entstehen „Pflegezonen“, die auch jetzt schon einen Schutzstatus haben. Auch hier ändert sich kaum etwas. Im ganz großen Rest, der „Entwicklungszone“, „da spielt die Musik“, ist Gottfried Härle überzeugt. Dort bietet sich die Chance, naturnahen, sanften Tourismus zu entwickeln. Dort kann regionale Wertschöpfung stattfinden, mit Produkten und Verarbeitern aus der Region. Dort kann beispielhaft die Verbindung von Wirtschaft und Landwirtschaft gelingen.

Wie Härle betonte auch Timo Egger, man müsse die Sorgen und Ängste ernst nehmen. Deshalb solle es von Anfang an für beteiligten Gemeinden, die feststellen, dass die Mitgliedschaft im Biosphärengebiet ihre Erwartungen doch nicht erfüllt, eine „Austrittsklausel“ geben. Egger begründete auch, weshalb der Weg bis zum Biosphärengebiet seine Zeit braucht. Weil es von unten komme, müsse jede Gemeinde für sich Vor- und Nachteile abwägen und schließlich einen Beschluss treffen: „Das Miteinander ist das Wichtige an dem Prozess. Egal was herauskommt, wir haben etwas für die Region gewonnen“.