Die Kriminalpolizei Friedrichshafen hat nach Hinweisen, dass Insassen der Justizvollzugsanstalt Ravensburg mit Drogen handeln würden, im Frühjahr ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Im Rahmen der umfangreichen Ermittlungen konnten die Kriminalbeamten vier Haupttatverdächtige ausmachen, die im Verdacht stehen, innerhalb von Haftanstalten mit Rauschgift sowie verschiedenen Medikamenten zu handeln.
Im Rahmen der hierauf durchgeführten Ermittlungen konnte die Polizei die Kenntnis über die Bezugsquellen erlangen. Insgesamt konnten 19 Tatverdächtige im Alter zwischen 18 und 30 Jahren ermittelt werden, die im Verdacht stehen, mit Drogen zu handeln und den Rauschgifthandel der Insassen in der Justizvollzugsanstalt unterstützt zu haben. Unter den Tatverdächtigen befinden sich auch drei Justizvollzugsanstaltsmitarbeiter. Bei einer groß angelegten Durchsuchungsaktion am Montag wurde landesweit in Justizvollzugsanstalten sowie in 12 Wohnobjekten mit Unterstützung der Polizeipräsidien Ulm, Mannheim, Karlsruhe, Kräften der Bereitschaftspolizei sowie der Kriminalpolizei Neu-Ulm durchsucht. Bei den Durchsuchungen stellten die Beamten unter anderem Kokain, Arzneimittel sowie verschiedene Waffen und Bargeld als Beweismittel sicher.
Gegen die vier haupttatverdächtigen deutschen, türkischen und serbischen Staatsbürger, die aus den Justizvollzugsanstalten heraus agiert haben sollen, sowie eine 29-jährige weitere Tatverdächtige wurden auf Antrag der Staatsanwaltschaft Ravensburg Untersuchungshaftbefehle unter anderem wegen des Verdachts des bandenmäßigen Handels mit Betäubungsmittel erlassen. Ein Haftrichter setzte diese am Dienstag in Vollzug, woraufhin auch die 29-jährige Deutsche in eine Justizvollzugsanstalt gebracht wurde. Auch gegen einen weiteren Mitbeschuldigten wurde ein Haftbefehl erlassen, der sodann gegen Auflagen außer Vollzug gesetzt wurde. Die Ermittlungen der Kriminalpolizei Friedrichshafen zu dem Netzwerk dauern an.


