Die Zahl der Arbeitslosen in der Region Bodensee-Oberschwaben ist erneut leicht gesunken. Im Bezirk der Agentur für Arbeit KonstanzRavensburg waren im März 16.807 Frauen und Männer ohne Beschäftigung gemeldet, 785 weniger als im Vormonat (minus 4,5 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr hat die Arbeitslosigkeit um 4.071 Menschen zugenommen. Dies entspricht einer Steigerung von 32,0 Prozent.
„Die Arbeitslosigkeit ist nun den dritten Monat in Folge zurückgegangen, das ist ein positives Zeichen. Dennoch ist es für eine verlässliche Prognose noch zu früh“ erklärt Jutta Driesch, die Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Konstanz-Ravensburg.
Solange die Pandemie-Entwicklung weiterhin schwierig bleibt, können wir nur von Monat zu Monat schauen.“
„Der Abbau der Arbeitslosigkeit wird derzeit überwiegend von äußeren Bedingungen wie der Corona-Pandemie beeinflusst. Da sind uns teilweise die Hände gebunden. Bei den Themen Lehrstellenvermittlung
und beruflicher Weiterbildung haben wir jedoch großen Handlungsspielraum und zahlreiche Möglichkeiten. Für die Schülerinnen und Schüler beginnt spätestens jetzt die Phase der Berufsorientierung und Ausbildungsplatzsuche. Ich lege allen jungen Menschen dringend ans Herz, einen Termin mit der Berufsberatung zu vereinbaren und sich umfangreich zu informieren. Sie werden als Fachkräfte der Zukunft gebraucht“, so Jutta Driesch.
Die Arbeitslosenquote lag im März bei 3,7 Prozent. Die Quote in BadenWürttemberg betrug 4,3 Prozent. Im Agenturbezirk Konstanz-Ravensburg waren im März 16.807 Menschen ohne Arbeit, 7.470 Frauen und 9.337 Männer. Gegenüber dem Vormonat waren 785 Menschen weniger arbeitslos gemeldet. Nach Rechtskreisen gegliedert gehörten 9.746 Menschen zum Rechtskreis SGB III (Arbeitslosenversicherung) und 7.061 Menschen zum Rechtskreis SGB II (Grundsicherung).
Im März sind bei der Agentur für Arbeit 181 neue Anzeigen auf Kurzarbeit eingegangen. Darin wurde Kurzarbeit für maximal 3.110 Frauen und Männer angemeldet. Für September 2020 liegen endgültige Zahlen vor, da alle Melde- und Abrechnungsfristen inzwischen abgelaufen sind. Demnach haben im September 2.361 Betriebe Kurzarbeit umgesetzt und mit der Agentur für Arbeit abgerechnet. Es befanden sich 22.839 Frauen und Männer in Kurzarbeit. Mehr als die Hälfte davon entfiel auf das verarbeitende Gewerbe, vor allem der Metall- und Elektroindustrie.
Geflüchtete Menschen und Asylbewerber
Im März waren insgesamt 5.398 Ausländer arbeitslos gemeldet. 502 (minus 18) * davon stammen aus den Balkan-Ländern Albanien, Bosnien und Herzegowina, Kosovo, ehemalige jugoslawische Republik Mazedonien und Serbien. 134 (minus 16) * arbeitslose Menschen sind aus der Russischen Föderation
und der Ukraine. Die Staaten Afghanistan, Eritrea, Irak, Islamische Republik Iran, Nigeria, Pakistan, Somalia, Arabische Republik Syrien sind statistisch in einer Gruppe zusammengefasst. Diese Gruppe umfasst 1.577 (minus 10) * arbeitslose Frauen und Männer. * In Klammern ist die Veränderung der absoluten Zahlen zum Vormonat angegeben.
Entwicklung der Arbeitskräftenachfrage
Unternehmen und Verwaltungen informierten im März über 1.809 neue, offene Stellen. Im gesamten Agenturbereich waren insgesamt 5.330 Stellen unbesetzt. Dies waren 1.491 weniger als im März 2020.
„Uns werden wieder vermehrt offene Arbeitsstellen gemeldet. Dennoch löst sich der Stau am Arbeitsmarkt nur langsam auf. Während der Kurzarbeit konnten die Betriebe keine Neueinstellungen vornehmen. Wenn nun die Kurzarbeit beendet wird und die Mitarbeiter in die Unternehmen zurückgeholt werden, dauert es einige Zeit, bis der neue Personalbedarf feststeht. Danach kann die Suche nach neuen Mitarbeitern beginnen. Es ist also ein längerer Weg bis zum unterschriebenen Arbeitsvertrag, der sich dann auch auf die Entwicklung am Arbeitsmarkt auswirkt“, so Jutta Driesch.
Die größte Zahl an offenen Stellen nach Berufsfeldern
Produktion, Fertigung, Rohstoffgewinnung: 1.701
Verkehr, Logistik, Schutz und Sicherheit: 791
Gesundheit, Soziales, Lehre und Erziehung: 762
Kaufm. Dienstleistungen, Handel, Vertrieb, Tourismus: 729
Bau, Architektur, Gebäudetechnik: 518
Nach Landkreisen ergibt sich folgendes Bild:
5.419 Arbeitslose (2.323 Frauen, 3.096 Männer), minus 193 zum Vormonat, Arbeitslosenquote im März: 3,2 Prozent, davon SGB II: 2.377 Menschen, plus 31 zum Vormonat
4.154 Arbeitslose (1.928 Frauen, 2.226 Männer), minus 255 zum Vormonat, Arbeitslosenquote im März: 3,3 Prozent davon SGB II: 1.395 Menschen, plus 31 zum Vormonat
7.234 Arbeitslose (3.219 Frauen, 4.015 Männer), minus 337 zum Vormonat, Arbeitslosenquote im März: 4,5 Prozent davon SGB II: 3.289 Menschen, plus 48 zum Vormonat


