Gegenüber der Taufkirche Georg Friedrich Händels auf dem Marktplatz von Halle an der Saale steht das 1859 eingeweihte einzige deutsche Händel-Denkmal. Dort sieht man eine aufgeschlagene Partitur mit der Inschrift „Der Messias“. Keinen Moment hatten die Hallenser damals reflektiert, dass es sich bei Händels berühmtestem Werk um ein Oratorium in englischer Sprache handelt. George Frideric Handel Esquire, seit 1727 englischer Staatsbürger, hat dieses Stück im Herzen des englischen Musiklebens fest verankert. Es war die Krönung seines Oratorienschaffens und ein sicherer Erfolg, wenn das Publikum wieder einmal eines seiner späteren Oratorien nicht goutierte.
Der „Messiah“ war Händels große christliche Mahnung an die immer säkularer werdende Gesellschaft des aufgeklärten Zeitalters – eine Mahnung, die den Heilsweg des Messias und der christlichen Religion ausschließlich mit Worten der Bibel beschreibt – im Unterschied zu den anderen biblischen Oratorien Händels, die dramatische Ereignisse aus dem Alten Testament in Form geistlicher Opern nacherzählen. Der „Messiah“ ist Händels einziges neutestamentliches Oratorium, in dem wesentliche Abschnitte aus dem Leben Jesu im Kontext der Heilsgeschichte nicht als Musikdrama nacherzählt werden, sondern vertont sind in Form eines „Sacred Oratorio“, in dem über den Bibeltext geistliche Mahnung und Ermahnung stattfindet.
Der Bachchor Ravensburg singt das Werk ungekürzt und – natürlich – in englischer Originalsprache am Sonntag, 26.11.2023 um 17.00 Uhr in der Evangelischen Stadtkirche Ravensburg.
Weitere Mitwirkende sind das Vokalensemble diapasón, ein Projektchor und die Kammerphilharmonie Bodensee-Oberschwaben. Als Solisten sind Lydia Eller (Sopran/Karlsruhe), Judith Ritter (Alt/Karlsruhe), Christopher B. Fischer (Tenor/Leibzig) und Christian Feichtmair (Bass/Wangen)
Karten gibt es ab sofort zu Euro 25,- | 20,- (17,-) | 15,- (12,-) bei der Tourist-Information Ravensburg, T 0751/82-800, über www.reservix.de und an der Abendkasse ab 16.15 Uhr.
Mit diesem Konzert und anschließendem öffentlichen Empfang feiert der Bachchor nicht nur sein 75.-jähriges Bestehen, sondern verabschiedet sich auch von seinen langjährigen Dirigenten KMD Michael Bender, der den Chor ein Jahr vor seinem Ruhestand abgibt. Ab 2024 wird Reiner Schuhenn die Leitung des Bachchores vorübergehend übernehmen.


