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Schussental

IHK lobt Engagement von Berufsschulen

Archivbild: F.Enderle

Die Industrie- und Handelskammer Bodensee-Oberschwaben (IHK) betreut derzeit rund 6.500 Auszubildende in der dualen Berufsausbildung. Neben der betrieblichen Ausbildung bei regionalen Unternehmen besuchen diese jungen Menschen in der Regel eine der 14 regionalen Berufsschulen. Doch wie für alle anderen Schüler darf derzeit auch für die Auszubildenden kein Präsenz-Unterricht stattfinden.

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Die IHK Bodensee-Oberschwaben lobt die beruflichen Schulen für deren Engagement, in kürzester Zeit neue Lernformen für ihre Schüler bereitgestellt zu haben. „Wir bedanken uns bei den Schulen und den Lehrkräften für diesen Einsatz. Auch seitens der Unternehmen gibt es sehr viel positive Rückmeldung“, so Markus Brunnbauer, Leiter des   Bereichs Ausbildung bei der IHK. Viel Kreativität war gefragt, um die technischen Hürden zu meistern und Alternativen anzubieten.

„Neben der landesweiten Lernplattform „Moodle“ wurden die Lernaufgaben zum Beispiel mittels E-Mail und Cloud-Lösungen bereitgestellt, es wurden Videokonferenzen, Lernvideos und virtuelle Klassenräume abgehalten und eingerichtet, um den Kontakt zu den Auszubildenden zu halten.“

Markus Brunnbauer, IHK Bodensee-Oberschwaben

So soll der ausgefallene Unterricht adäquat ersetzt werden und der Lehrplan auch ohne Präsenz eingehalten werden. Die Schulen wollen dabei nicht für reine Beschäftigung sorgen, sondern den interaktiven Unterricht und das selbstständige Erarbeiten von neuem Unterrichtsstoff fördern.

Nach Einschätzung der beruflichen Schulen zeigen sich dabei die Schüler für die neuen Lernformen sehr offen und die Lehrer mit der Lernentwicklung der Schüler sehr zufrieden. In jedem Ausbildungsberuf sind andere Methoden und Vorgehensweisen erforderlich. „Der Appell der Schulen an die Ausbildungsbetriebe dabei lautet, den Auszubildenden genügend Zeit für die Bearbeitung der Aufgaben einzuräumen“, gibt Brunnbauer weiter. Es handle sich um Lernaufgaben und nicht um Hausaufgaben. Mit Blick auf die verschobenen Prüfungstermine und das nahende Schuljahresende sei keine Zeit, den ausfallenden Unterricht nachzuholen. „Deshalb haben auch die Auszubildenden jetzt eine hohe Eigenverantwortung, sich den Lernstoff zu erarbeiten“, betont Brunnbauer. So müssen Auszubildende auch von zu Hause ihre Aufgaben erledigen, wenn zum Beispiel ihr Ausbildungsbetrieb wegen der Corona-Krise vorübergehend schließen musste.

„Durch diese ganz außergewöhnliche Situation werden die Schulen und auch die Schüler quasi in eine neue Lernwelt katapultiert. Die Möglichkeiten digitaler Lernplattformen und die derzeit gesammelten Erfahrungen werden vielleicht auch jenseits der Corona-Krise Anwendung finden und verstärkt zum Einsatz kommen. Zumindest zeigen sich manche Einrichtungen hier sehr offen“, sagt Brunnbauer und betont, dass sich viele Berufsschulen aber einfach auch wieder auf ein Stückchen Normalität freuen – mit Schülern, die sich ganz real mit Lehrern in einem Klassenzimmer austauschen.

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