Der Aufwärtstrend der Towerstars nach zuletzt zwei Siegen wurde am Sonntagnachmittag jäh gestoppt. Gegen die Eispiraten Crimmitschau setzte es eine 1:3-Heimniederlage. Neben einer mangelhaften Chancenverwertung war eine Strafzeit in der Schlussphase der Partie spielentscheidend.
Während Towerstars-Coach Bo Subr beim Kader aus dem Vollen schöpfen konnte, reisten die Eispiraten Crimmitschau mit einem äußerst reduzierten Kader an. Lediglich acht Stürmer und fünf Verteidiger standen bei den Feldspielern auf der Liste. Das machte es für die Towerstars, die von Beginn an mit Tempo ins gegnerische Drittel drängten, allerdings nicht einfacher. Die Westsachsen standen in der Defensive äußerst kompakt und was auf das Tor von Christian Schneider kam, war dessen sichere Beute. Zwischenzeitlich rettete auch der Pfosten für die Gäste, die auf dem 6. Tabellenplatz rangierten. Nicht einfacher wurde die Sache durch den Umstand, dass die Eispiraten auf Konter lauerten und diese Möglichkeiten durch ungeduldiges Passspiel der Towerstars auch prompt auf den Schläger gelegt bekamen. Hier war allerdings Keeper Ilya Sharipov zur Stelle. Bis zur 17. Minute waren die Angriffsversuche der Oberschwaben nicht von Erfolg gekrönt, dann aber ließ Robbie Czarnik mit einem platzierten Schuss ins rechte Kreuzeck die CHG Arena jubeln. Zu diesem Zeitpunkt saß ein Gästespieler auf der Strafbank.
Im zweiten Spielabschnitt sahen die 2.765 Zuschauer ein anderes Spiel. Die Eispiraten hatten die viel zitierten Busbeine offensichtlich ausgeschüttelt und gestalteten das Spiel nun selbst mit. Die Towerstars bekamen immer wieder Probleme mit der defensiven Zuordnung in der eigenen Zone und das hatte in der 25. Minute prompt Folgen. Einen von Ilya Sharipov nach vorne abgelegten Puck versuchte Alec Ahlroth noch zu klären, legte die Scheibe aber exakt auf den Schläger von Dominic Walsh, der sich für das Geschenk mit dem 1:1-Ausgleichstreffer bedankte. Es folgte ein größtenteils zähes Spielgeschehen, das aber zumindest Chancen auf beiden Seiten einbrachte. Eine gute Gelegenheit, die Partie wieder in eigene Bahnen zu lenken, ließen die Towerstars in der 32. Minute aus. Eispiraten-Verteidiger Felix Thomas saß wegen eines Stockschlags auf der Strafbank, doch die Towerstars agierten erneut zu durchsichtig und verkrampft. Weitere Treffer im zweiten Abschnitt blieben aus.
Es war klar, dass im Schlussabschnitt ein schnelles Tor der Grundstein für den Erfolg sein könnte. Dementsprechend drängten die Gastgeber ihren Gegner von Beginn an in dessen Defensivzone. Crimmitschau bot jedoch keine „tödlichen“ Passwege oder Raum für schnelle Konter an. Die Towerstars rieben sich – wie schon in den vorherigen Dritteln – regelrecht auf. Eispiraten-Goalie Christian Schneider war auch hellwach, als die Towerstars in der 49. Minute eine numerische Überzahl zugesprochen bekamen – die Chance auf eine potenzielle Vorentscheidung blieb ungenutzt. Immer weiter tickten die Minuten von der Uhr und nicht wenige Zuschauer auf den Rängen beschäftigten sich bereits mit dem Gedanken an eine Overtime. Dann leisteten sich die Towerstars viereinhalb Minuten vor Ende der regulären Spielzeit einen fatalen Wechselfehler, der folgerichtig mit zwei Strafminuten geahndet wurde. 75 Sekunden später war es dann passiert: Die sauber laufenden Powerplay-Pässe der Eispiraten erreichten Corey Mackin, der das Spielgerät platziert zum 1:2 unterbrachte.
Den sichtlich geschockten Towerstars gelang es danach nicht mehr, das Spiel noch einmal zurückzuholen. Auch die Herausnahme des Torhüters zugunsten eines sechsten Feldspielers brachte keinen Erfolg. Stattdessen drückte Denis Shevyrin den Puck drei Sekunden vor dem Ende zum 1:3 über die Linie. „Wir müssen uns bei den Fans entschuldigen, dass wir nicht ansatzweise das umgesetzt haben, was wir uns vorgenommen hatten. Während der personell reduzierte Gegner mit einer Playoff-Einstellung anreiste, hat ein Großteil der Jungs nur Sommerhockey geboten und gedacht, dass man das Spiel mit halb durchgedrücktem Gaspedal gewinnen kann“, resümierte ein angefressener Towerstars-Coach Bo Subr nach dem Spiel.
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