Wie geht man mit Menschen um, die schwer krank sind und sich in den letzten Tagen ihres Lebens befinden? Was sagt man ihnen, wie schenkt man ihnen Halt, wie nährt und ernährt man sie, was kann an ihnen Gutes tun? Und wie tröstet und hilft man ihren Angehörigen? Auf diese Fragen und zahllose mehr erhielten 15 Teilnehmerinnen bei einem 40-stündigen Fortbildungskurs der Gesundheitsakademie Bodensee-Oberschwaben in Weingarten Antworten.
Im Mittelpunkt des interdisziplinären Grundkurses standen die Entwicklung einer palliativen Haltung und eine Einführung in die Grundlagen der palliativen Betreuung und Pflege. Der Kurs, der Teilnehmerinnen aus unterschiedlichsten Versorgungssettings zusammenbrachte, war ein bemerkenswertes Beispiel für gelebte Interprofessionalität. Mit dabei waren Fachkräfte aus der stationären Langzeitpflegeeinrichtungen, ambulanten Pflegediensten, Hausarztpraxen, Akutkliniken sowie aus spezialisierten Bereichen wie Hospize, Palliativstationen, aus der Speziellen Ambulanten Palliativversorgung (SAPV), aus Palliativstationen und ambulanten Hospizdiensten.
Sie alle lernten Basiswissen im Bereich der Palliativversorgung, das die Pflegepädagogin Suzan Öngel-Czekalski, Master of Palliative Care, sowie Cornelia Frick, von der St. Elisabeth-Stiftung, die zertifizierte Kursleiterin der Deutschen Palliativ-Gesellschaft ist, vermittelten. „Der Kurs ermöglicht allen Mitarbeitenden im palliativen Umfeld, unabhängig von ihrer fachlichen Qualifikation, den Erwerb grundlegender Kenntnisse, um Menschen in ihrer letzten Lebensphase bestmöglich zu betreuen und zu begleiten“, erklärten die Kursleiterinnen. „Wir möchten damit besonders die Mitarbeitenden der ambulanten und stationären Altenhilfe ansprechen: Betreuungskräfte, Pflegefachkräfte, Pflegehilfskräfte sowie hauswirtschaftliche Mitarbeitende oder auch Mitarbeitende im Sozialdienst. Der interdisziplinäre Austausch zwischen den Berufsgruppen ist dabei besonders wertvoll, davon profitieren wirklich alle.“
Bei aller Tragik, bei aller Schwere eines Themas, das naturgemäß viel um den Tod rankt, habe es auch Momente der Leichtigkeit im Kurs gegeben, des Humors, das müsse sogar sein, sagt Suzan Öngel-Czekalski, die sich wie die GA-Leiterin Christine Brock-Gerhardt bei der Zertifikatsübergabe auch ausdrücklich für die Zuwendung der Hospizstiftung bedankte, die zur Bürgerstiftung des Landkreises Ravensburg gehört. Die Hospizstiftung spendete der GA mehrere tausend Euro, um den Kurs mitzufinanzieren.
„Wir freuen uns sehr über die Spende, über jede Unterstützung für die Palliativarbeit und auch über den großen Stellenwert, den Palliative Care an unserer Akademie hat“, sagte Akademieleiterin Brock-Gerhardt. „Unsere Gesellschaft wird sich angesichts der immer älter werdenden Menschen Gedanken machen müssen, wie sie dieses Thema noch mehr stärkt und wie wir es schaffen, in Würde, Liebe und mit bestmöglicher Versorgung unsere letzten Tage verbringen zu können. Deshalb sind solche Kurse so unendlich wichtig.“


