Am 17. Juli hat der Zweckverband Breitbandversorgung mit einem symbolischen Spatenstich am Bauernhof Hespeler im Ortsteil Hinzistobel das Weiße-Flecken-Programm in Ravensburg gestartet. Der Zweckverband ist ein Zusammenschluss von Kommunen im Landkreis Ravensburg mit dem Ziel, Wohngebiete, in denen Telekommunikationsunternehmen keine Glasfaseranschlüsse legen, mit leistungsfähigen Breitbandanschlüssen zu versorgen. Hierfür erhält der Zweckverband Fördergelder von bis zu 90 Prozent von Bund und Land über das Weiße-Flecken-Programm des Bundes.
Die betroffenen Gebiete umfassen vor allem Gebäude oder Gehöfte in Weilern, die mit sehr langsamen Internetverbindungen von maximal 30 MBit pro Sekunde ausgestattet sind. In Ravensburg sind vier Bereiche, so genannte Cluster, betroffen: Hinzistobel, Schmalegg (einschließlich eines Randbereichs der Kernstadt), Taldorf und Eschach. Im Rahmen des Weiße-Flecken-Programms werden diese Cluster mit einer flächendeckenden Glasfaserversorgung ausgestattet. Der Ausbau im Rahmen des Weiße-Flecken-Programms beginnt Anfang September in Hinzistobel, wobei die Bauzeit voraussichtlich sechs Monate betragen wird. Im Herbst 2025 startet der Ausbau im Cluster Schmalegg. Rund 18 Monate wird die Bauphase hier wahrscheinlich dauern. Insgesamt werden in beiden Clustern etwa 30 Kilometer Glasfaserkabel verlegt, zwei PoP-Standorte und 19 Netzverteiler neu errichtet. 453 Häuser werden an Glasfaser mit einer Übertragungsrate von 1.000 Mbit/s und mehr, angeschlossen. Insgesamt sind mit Eschach und Taldorf vier Bauabschnitte in der Stadt Ravensburg geplant.
Die Kosten für die beiden ersten Bauabschnitte belaufen sich auf rund 6,9 Millionen Euro. Davon werden 3,4 Millionen Euro vom Bund und 2,8 Millionen Euro vom Land Baden-Württemberg gefördert. Der Eigenanteil der Stadt Ravensburg beträgt rund 700.000 Euro. Oberbürgermeister Dr. Daniel Rapp bedankt sich bei Bund und Land für die Förderung, die den Ausbau der weißen Flecken ermöglicht. Die restlichen 10 Prozent übernimmt die Stadt Ravensburg. Oberbürgermeister Dr. Daniel Rapp: „Ravensburg ist Stadt und Land zugleich. Jedes Gebäude soll an das schnelle Internet angeschlossen werden – egal, wie abgelegen es ist. Es darf kein Nachteil sein, im ländlichen Raum zu leben oder zu arbeiten. Als Oberbürgermeister von Ravensburg ist es für mich daher selbstverständlich, dass überall gleichermaßen diese wichtige Infrastruktur geschaffen wird: also in ganz Ravensburg, in ganz Eschach, in ganz Taldorf und in ganz Schmalegg!“
Der Zweckverband Breitbandversorgung, die Bauunternehmen und die Stadt Ravensburg arbeiten eng zusammen, um die einzelnen Bauabschnitte effizient und zügig umzusetzen. Alle Eigentümer müssen ein Einverständnis in Form eines Hausanschlussvertrags erteilen, damit der Glasfaseranschluss ins Haus gelegt werden kann. Dies ist wichtig, damit die Mitarbeiter der Bauunternehmen die Befugnis haben, privaten Grund zu betreten.
Alle Cluster in Ravensburg sollen im Rahmen des Weiße-Flecken-Programms bis zum Sommer 2028 baulich abgeschlossen sein. Bis Ende 2028 sollen auch alle Anschlüsse tatsächlich zur Verfügung stehen.


