Seit 60 Jahren pflegt Ravensburg den Austausch mit Partnerstädten in Europa: auf der Ebene der Verwaltung und der Politik, vor allem aber im Austausch mit den Bürgerinnen und Bürgern, mit Vereinen, mit Schüleraustauschen. In Zeiten, in denen der Konkurrenzkampf geschürt wird und das Misstrauen stärker zu werden droht, setzt die SPD auf mehr Verständnis und Kennenlernen: „Lasst und das Gemeinsame finden anstatt das Trennende zu suchen“, fordert die Fraktionsvorsitzende Heike Engelhardt. Ihr Stellvertreter Paul Frank betont: „Nur wer sich kennt, kann Verständnis füreinander entwickeln und lernt dabei Toleranz.“
In der letzten Gemeinderatsitzung vor der Sommerpause hat die SPD deshalb zwei Anträge gestellt. Zum einen soll sich die Stadt um den Europapreis bewerben, eine von drei Vorstufen des Europapreise. Dieser Preis in seinen verschiedenen Abstufungen wird jährlich vom Europarat vergeben. Außerdem regen die Sozialdemokrat:innen an, die Internationalen Jugendkonferenzen wieder einzurichten. Zu diesen Begegnungen in den Herbstferien kommen Jugendliche aus den Ravensburger Partnerstädten, aus den Schulpartnerschaften und aus weiteren Ländern zusammen. Gemeinsam arbeiten die jungen Menschen eine Woche lang an einem Projekt zum Thema Europa. Das Verständnis füreinander, das Kennenlernen anderer Kulturen und das Entdecken von Gemeinsamkeiten stärken die freundschaftlichen Beziehungen der Jugendlichen und fördern die Idee des geeinten Europas in den Ländern und Kommunen.
Die großzügige Förderung aus internationalen Mitteln ermöglicht es, dass Jugendliche unabhängig vom Geldbeutel ihrer Eltern an diesem internationalen Austausch teilnehmen und die Kosten für die Stadt weitestgehend refinanziert werden können. Von den Jugendlichen gingen in der Vergangenheit wichtige Impulse an die Kommunalpolitik wie auch an die Verantwortlichen auf Ebene der Regierungen aus: zu Klima- und Umweltschutzfragen, zur Gleichberechtigung und Vielfalt, zu humanitären Fragen und Menschenrechten. Gerade junge Menschen aus autoritären Regimen profitieren ungemein von diesem demokratischen Prozess.


