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Landkreis RV

Kinder von Menschen mit Suchterkrankung lagen ihm am Herzen

Rainer Willibald Bild: Caritas Bodensee-Oberschwaben/Photo Art Hund

Rainer Willibald, langjähriger Leiter der Caritas-Suchthilfen, wurde nach 33 Jahren in den Ruhestand verabschiedet. Im Rahmen einer kleinen Feier in Ravensburg bekam er die goldene Caritas-Nadel überreicht.

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Mit dem Ruhestand von Rainer Willibald (64) endet bei den Caritas-Suchthilfen eine Ära. Das Wirken des langjährigen Leiters zeichnete sich durch nachhaltige Kooperationsarbeit, die enge Vernetzung im Sozialraum und der Selbsthilfe sowie eine differenzierte Präventionsarbeit aus. Rainer Willibald arbeitete über seine lange Schaffensphase auch selbst als Suchttherapeut und hat mit seinem Wirken die ambulante Suchthilfe im Landkreis Ravensburg geprägt. Er hatte die Menschen mit ihren Bedarfen und Nöten stets im Blick. Dabei lagen ihm vor allem die Kinder von Suchterkrankten am Herzen und der Ausbau und die Entwicklung von Selbsthilfenetzwerken. Nach 33 Jahren geht der leidenschaftliche Bergsteiger in den Ruhestand. Bei der feierlichen Verabschiedung im Haus der Katholischen Kirche in Ravensburg wurde ihm die goldene Caritas-Nadel überreicht. Die Leitung des großen Caritas-Dienstes der Suchthilfen übernimmt nun Michaela Alexandridis, die bereits seit Ende vergangenen Jahres zum Team gehört.

An den Hauptstandorten in Ravensburg und Wangen brachte Rainer Willibald eine flächendeckende Versorgung mit wirksamen Präventionsangeboten, ambulanter Rehabilitation und intensiver Netzwerkarbeit voran. Für den Bereich Substitution wurde in Verbindung mit der Schwerpunktpraxis ein weiterer Standort aufgebaut. Ein Ort, an dem Menschen niederschwellige Hilfe erfahren und durch die Substitutionsbegleitung ihren Alltag wieder würdevoll bewältigen können. Ein ebenso wichtiger Meilenstein war der Einstieg in die Suchtberatung in der Justizvollzugsanstalt in Ravensburg-Hinzistobel. Beginnend mit einer halben Stelle bieten die Caritas-Suchthilfen inzwischen ein Beratungsangebot mit einem Team aus drei Mitarbeitenden im Rahmen des Resozialisierungs- und Behandlungsvollzugs an.

Ein Herzensanliegen Rainer Willibalds war es, die Suchthilfethemen immer im Verbund zu denken. „Suchthilfe macht nur Sinn in Netzwerken und im abgestimmten Verbund, da Sucht ein multifaktorielles Geschehen ist. Deshalb sind auch die Arbeit und das Denken und Handeln in Netzwerken so wichtig“, so Rainer Willibald. Sein Wirken strahlte weit über die Grenzen der Caritas-Region hinaus. „Ihre Ideen und Ihr Engagement sind nicht nur in Oberschwaben sichtbar, sondern auch in den Best-Practice-Modellen des Deutschen Caritasverbandes“, sagt Caritas-Fachleiterin Angelika Hipp-Streicher.