rv-news.de
Ravensburg

673 Notfälle in fünf Tagen: EK-Notaufnahme hoch belastet

Außergewöhnlich viele Patienten hatte die Notaufnahme des St. Elisabethen-Klinikums über die Rutenfesttage zu versorgen. Insgesamt 673 Patienten suchten medizinische Hilfe in der Zentralen Notaufnahme oder in der Kindernotaufnahme. 80 Patienten und damit nur die Minderheit kam direkt vom Fest ins Klinikum. In einigen Fällen musste der Sicherheitsdienst des EK hinzugezogen werden, um Ärzte und Pflegekräfte vor Übergriffen zu schützen.

- Anzeige -
Jetzt bewerben!


Über das Jahr hinweg kommen durchschnittlich täglich 96 Patienten in die EK-Notaufnahme. Ist diese Zahl bereits hoch, so lag sie über den Rutenfesttagen nochmals um fast die Hälfte höher: Freitag 129, Samstag 140, Sonntag 122, Montag 152, Dienstag 130. Das sind die Bilanzen der einzelnen Tage. Zum Vergleich: Vor einem Jahr waren es über die Rutenfesttage noch 101 Patienten weniger gewesen, vor zwei Jahren sogar 176 weniger.

„Die Teams der Notaufnahme waren phasenweise aufs Äußerste beansprucht“, berichtet Chefärztin Dr. Kerstin Kunz. Die zusätzlich eingerichteten Dienste insbesondere der Unfallchirurgie, aber auch der zweite Dienst der Internisten und die Rufbereitschaft der Pflege mussten mehrfach hinzugezogen werden.

Am Samstag und Sonntag entlastete die Notfallpraxis der Kassenärztlichen Vereinigung, die in den Räumen des Klinikums tätig ist, die EK-Notaufnahme. Für den Rutenmontag konnte die KV keine Öffnung ihrer Notfallpraxis genehmigen, da kein offizieller Feiertag. Die Folge war eine absolute Höchstzahl an Patienten in der Notaufnahme. Wenigstens für etwas Entlastung sorgte das ambulante Medizinische Versorgungszentrum (MVZ) der OSK im Ärztehaus am EK. Da jedoch viele Patienten mit dem Rettungsdienst oder per Einweisung ins EK kamen, war in diesen Fällen nur die Behandlung in der Notaufnahme möglich.

Mit 80 Patienten, für die der Weg direkt vom Rutenfest in die Zentrale Notaufnahme führte, hielt sich diese Zahl im Rahmen der vergangenen Jahr. Häufigste Ursachen waren mit jeweils 21 Fällen der Alkohol und die Folgen von Stürzen die häufigsten Ursachen. Mit Alkoholvergiftung mussten auch elf Minderjährige  in die Kindernotaufnahme eingeliefert werden. Nach Schlägereien mussten sechs Personen ins Krankenhaus. Trotz der Hitze auf den Festplätzen hielt sich die Zahl der Patienten mit Herz-Kreislaufproblemen mit fünf in Grenzen.

Besondere Probleme bereiteten wieder einige Patienten, die unter dem Einfluss von Alkohol oder anderen berauschenden Mitteln Pflegekräfte und Ärzte beleidigten oder sogar körperlich bedrohten. In sieben Fällen musste der Sicherheitsdienst eingreifen. In zwei Fällen wurden hoch aggressive Patienten in Polizeibegleitung in die Notaufnahme gebracht, wobei sich die Beamten ebenfalls Schimpfworte anhören durften. Ein Patient musste gar fixiert werden.

Dankbar ist man in der EK-Notaufnahme dem Roten Kreuz für sein großes Engagement über die Rutenfesttage. „In der mobilen Rettungswache und im Sanitätszelt auf der Kuppelnau werden viele leichtere Fälle von den Sanitätsdiensten versorgt, von denen sonst viele ebenfalls in die Notaufnahme strömen würden“, sagt Dr. Kunz. Insgesamt funktioniere die Zusammenarbeit zwischen Rettungs- und Sanitätsdiensten, der Polizei und dem Klinikum über die Ravensburger „Ausnahmetage“ hinweg sehr gut.

Ein Lob spricht die Chefärztin neben den Ärzte- und Pflegeteams, auch den Medizinischen Fachangestellten am Notaufnahmeempfang, dem Sicherheitsdienst und all den anderen aus, denen das Rutenfest Außergewöhnliches abverlangt.

Print Friendly, PDF & Email