Die Ravensburg Towerstars haben am Freitagabend in Bietigheim den vierten Sieg im fünften Hauptrundenspiel gefeiert. Die Cracks von Coach Bo Subr überzeugten beim 5:3-Erfolg vor allem mit einer aufopferungsvollen Defensivleistung in der Schlussphase.
Die Towerstars, die mit Nico Pertuch zwischen den Pfosten starteten und auf den Ingolstädter Förderlizenzstürmer Luca Hauf zurückgreifen konnten, wurden im baden-württembergischen Prestigeduell allerdings auf dem falschen Fuß erwischt. Nach nur 75 gespielten Sekunden fand ein von Nico Pertuch zunächst abgewehrter Distanzschuss über das Spielergetümmel im Torraum den Weg zum 1:0 ins Ravensburger Tor. Wenig später drohte weiteres Unheil aufgrund einer Strafzeit gegen Simon Sezemsky – die zwei Minuten überstanden die Oberschwaben allerdings souverän. Im Anschluss rackerten sich die Towerstars immer mehr ins Spiel hinein und erhöhten kontinuierlich den Druck auf das gegnerische Tor.
Zur Freude der rund 150 mitgereisten Ravensburger Fans wirkte sich das auch prompt auf den Spielstand aus. Zunächst hämmerte Simon Sezemsky in der 11. Minute das Spielgerät von der blauen Linie in die Maschen, eineinhalb Minuten später bedankte sich Goldhelm Mark Rassell für einen fatalen Fehlpass der Bietigheimer Hintermannschaft höflich mit dem 1:2-Führungstreffer. Mit der knappen Ravensburger Führung ging es in die erste Pause, allerdings handelte sich Thomas Reichel 22 Sekunden vor dem Drittelende noch eine Strafzeit ein. Damit ging es in Unterzahl ins zweite Spieldrittel.
Die Gastgeber drückten sowohl im Powerplay als auch danach mächtig auf den Ausgleich, doch die Towerstars wehrten sich erfolgreich. Wieder vollzählig, übernahmen die Oberschwaben von Minute zu Minute zunehmend das optische Übergewicht und brachten das auch verdient auf die Anzeigetafel. Robbie Czarnik traf in der 31. Minute aus der Halbdistanz zum 1:3 – endlich wurde wieder ein Powerplay genutzt. Mit der Zwei-Tore-Führung im Rücken lief den Towerstars vieles leichter von der Hand und es gab mehrere gute Einschussmöglichkeiten für den vierten Treffer. Allerdings leisteten sie sich immer wieder Nachlässigkeiten, wodurch die Steelers phasenweise zu Kontern eingeladen wurden. Eher unglücklich fiel der Anschlusstreffer zum 2:3 vier Minuten vor der zweiten Pause: Ein satter Schlagschuss von Ex-Towerstars-Verteidiger Pawel Dronia prallte von der Bande zurück und direkt vor die Füße von Tyler McNeely, der den Puck unhaltbar unter die Latte löffelte. Damit war für den Schlussabschnitt Hochspannung garantiert.
Unter Druck gerieten die Towerstars bereits nach 40 Sekunden, als die äußerst strengen Unparteiischen Mark Rassell wegen Stockschlags für zwei Minuten auf die Strafbank schickten. Doch erneut standen die Unterzahlformationen gut in der eigenen Zone – und es kam noch besser: Nach einem Bietigheimer Puckverlust nutzten Erik Karlsson und Robbie Czarnik einen 2-auf-1-Konter mustergültig zum 2:4. 44 Minuten waren da gespielt, von einer Vorentscheidung war das „Ländles-Duell“ aber noch weit entfernt. Dafür sorgte unter anderem der erneute Anschlusstreffer nur 54 Sekunden später. Ryan Odude hatte zuvor eine Strafzeit kassiert und diesmal konnten die Hausherren das Powerplay verwerten.
Fortan sahen die Zuschauer in der EgeTrans-Arena ein Spiel mit sprichwörtlich offenem Visier. Chancen gab es auf beiden Seiten einige, doch beide Keeper hatten starke Szenen. Prinzipiell lief die Uhr für die Towerstars, doch dann gerieten die Auswärtspunkte in besonders große Gefahr: Vier Minuten vor Ende mussten Marvin Schmid und Robbie Czarnik kurz hintereinander auf die Strafbank und Bietigheim konnte bei einer 5:3-Überzahl das Ravensburger Tor unter Beschuss nehmen. Doch Nico Pertuch erwies sich als Hexer auf der Linie – und als er schon geschlagen war, rettete zweimal der Pfosten. 80 Sekunden vor Ende nutzte Steelers-Coach Alexander Dück nach einem Icing-Bully in der Ravensburger Zone die Möglichkeit einer Auszeit und ließ seinen Keeper für einen weiteren Feldspieler auf der Bank. Doch mehr als ein weiterer Pfostentreffer gelang den Hausherren nicht. Stattdessen drückte Alex-Olivier Voyer den Puck fünf Sekunden vor dem Schlusshorn zum 3:5-Endstand über die Linie. „Ich bin stolz auf die Jungs, dass sie sich in diesem engen Spiel die Punkte erkämpft haben“, betonte Towerstars-Coach Bo Subr, merkte allerdings an: „Leider haben wir den Gegner zu oft durch eigene Fehler und Strafzeiten zu Chancen eingeladen. Darüber müssen wir noch sprechen.“
Am Sonntag haben die Towerstars die Möglichkeit, das getankte Selbstvertrauen auf eigenem Eis unter Beweis zu stellen. Zu Gast in der CHG Arena sind die Krefeld Pinguine, die am Freitagabend ihr Heimspiel gegen Rosenheim mit 3:1 gewannen. Spielbeginn in der CHG Arena ist um 18:30 Uhr. Tickets gibt es im Fanshop in der Marktstraße 20, bei allen VVK-Partnern von Reservix, online im Ticket-Webshop sowie an der Abendkasse. Für alle, die das Top-Spiel gegen den Favoriten nicht vor Ort verfolgen können, bietet der Livestream von Sporteurope.TV eine attraktive Alternative.