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Towerstars feiern zweiten Finalsieg über Bad Nauheim

Zweifacher Torschütze: Max Hadraschek. Bild: Kim Enderle

Auch das dritte Duell der DEL2 Finalserie gegen den EC Bad Nauheim bot allerbeste Eishockeyunterhaltung. So siegten die Ravensburg Towerstars vor ausverkauften Rängen der CHG Arena mit 5:2 und sind jetzt auf dem harten und steinigen Weg bis zum Titeltraum auf halbem Weg angekommen. 

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Nachdem das Team am Dienstag in Bad Nauheim ohne Treffer geblieben war, stand Druck und Entschlossenheit von Beginn an auf der Agenda von Towerstars Coach Peter Russell. Die Oberschwaben hatten durch Kapitän Sam Herr auch schon nach 73 Sekunden die erste Großchance durch einen Pfostenschuss, der erste Dämpfer folgte aber im direkten Gegenzug. In der Rückwärtsbewegung waren die Ravensburger Cracks deutlich zu spät dran, der auf rechts mitgelaufene Christoph Körner drückte völlig frei zum 0:1 für die Gäste ein. 

Zwar kamen die Towerstars nach dem frühen Gegentreffer zu vereinzelten Chancen, es zeigte sich aber recht schnell, dass die Kurstädter erneut gut auf die Ravensburger Offensive eingestellt waren. Oftmals blieb aufgrund des kompakten Abwehrriegels an der blauen Linie nur die Option frei, die Scheiben tief ins Drittel zu spielen. Immerhin verbuchten Sam Herr und Florin Ketterer in der 13. Minute kurz hintereinander zwei Großchancen auf den Ausgleich. Der nächste Rückschlag folgte allerdings auf dem Fuß. Nach einem kurzen Gerangel nach Abpfiff bekam Nick Latta eine Strafzeit aufgebrummt und fünf Sekunden vor deren Ablauf traf Tim Coffman vom linken Bullykreis aus zum 0:2. Die Scheibe war nach einem Schuss von der anderen Seite von der Beinschiene von Jonas Langmann abgeprallt. 

So hatten sich die Oberschwaben die Sache freilich nicht vorgestellt, der 2-Tore-Rückstand ging aber wie ein Weckruf durch die Reihen der Gastgeber. Exakt eine halbe Minute später besorgte Max Hadraschek den enorm wichtigen Anschlusstreffer. Josh MacDonald brachte die Scheibe von der blauen Linie zum Tor, den abgeblockten Puck nahm der Ravensburger Stürmer auf und überraschte Felix Bick mit einem Schuss aus der Drehung ins rechte Kreuzeck. Weitere 74 Sekunden später wackelte das Netz an exakt gleicher Stelle, der 2:2 Ausgleich. Diesmal schloss Max Hadraschek gemeinsam mit Robbie Czarnik und Josh MacDonald einen Konter eiskalt ab.

Abgesehen von einem Bad Nauheimer Pfostenschuss durch Tim Cofmann in der 15. Minute gehörte das Spiel jetzt klar den Towerstars. Das spürte auch das Publikum auf den ausverkauften Rängen und peitschte das Team euphorisch nach vorne. Die Atmosphäre wurde knapp drei Minuten vor der ersten Pause auch noch lauter. Robbie Czarnik wollte die Scheibe scharf auf den mitgelaufenen Max Hadraschek spielen, dieser hatte den Schläger auch schon postiert. Der Puck wurde dann allerdings vom Schlittschuh von Huba Sekesi ins eigene Tor abgelenkt. Fünf Tore im ersten Drittel und ein gedrehtes Spiel – das regelrechte Spektakel sorgte bei den Fans, allerdings auch bei den Trainern, für Gesprächsbedarf. 

Im zweiten Abschnitt standen die Defensivabteilungen beider Mannschaften deutlich stabiler und kompakter, es musste wesentlich härter für Torchancen gearbeitet werden. Dass in solchen Situationen schon kleine individuelle Fehler Folgen haben können, zeigte sich in der 27. Minute. Die Roten Teufel waren weit ins Ravensburger Drittel aufgerückt, doch die Scheibe wurde von Charlie Sarault aus dem Drittel gespielt, an der Bande auf Höhe der Mittellinie von Nick Latta sofort weitergeleitet und dann war der Weg frei für Sam Herr. Dieser zog leicht nach rechts und vernaschte Felix Bick dann kompromisslos zum 4:2.

Danach boten sich beide Teams einen hart umkämpften und spannenden Schlagabtausch. Bad Nauheim wirkte keineswegs geschockt und stellte die Ravensburger Hintermannschaft immer wieder vor Probleme. In der zweiten Hälfte des Mittelabschnitts hatten die Towerstars aber wieder mehr Zugriff auf Spiel und Gegner. Trotz Großchancen von Sam Herr, Vincent Hessler und Nick Latta zwischen der 31. und 38. Minute blieb es beim 4:2 für die Towerstars bis zur zweiten Pausensirene. 

Im Schlussabschnitt änderte sich das Spiel dahingehend, dass die Towerstars den Fokus vorwiegend auf die Defensive richteten. Bad Nauheim musste kommen, die Ravensburger Cracks warfen sich allerdings beherzt in jeden Schuss und wenn eine Scheibe einmal durchkam, war da ja noch ein hoch konzentriert agierender Torhüter Jonas Langmann. So spielte letztlich auch die Zeit für die Oberschwaben und als Gäste-Trainer Harry Lange den Torhüter zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis holte, setzte Sam Herr 58 Sekunden vor Ende den Fangschuss zum 5:2. 

„Auch dieses Spiel war wieder unglaublich eng. Unser Beginn war wahrlich nicht optimal, aber die Jungs haben sich stark zurückgekämpft. Wir sind glücklich über den Sieg, aber der Weg zum Erfolg bleibt weiter steinig“, sagte Towerstars Chefcoach Peter Russell. 

Damit geht es beim Stand von 2:1 für die Towerstars am Sonntag wieder nach Bad Nauheim. Spielbeginn ist um 18.30 Uhr, die Partie wird live auf SpradeTV übertragen. Fans, die gemeinsam das Spiel verfolgen möchten, haben dazu beim Public Viewing im Erdgeschoss des Stadionrestaurants Eiszeit Gelegenheit. Der Eintritt ist frei, für Getränke und Vesper ist selbstverständlich gesorgt. Geöffnet ist ab 17.30 Uhr. 

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