WANGEN – Sternenkinder, manchmal auch Schmetterlings- oder Engelskinder, werden Babys genannt, die nur kurz auf der Welt sind oder tot geboren werden. Den poetischen Begriffen liegt die tröstende Vorstellung zugrunde, dass die Kinder den Himmel erreicht haben, noch bevor sie das Licht der Welt erblicken durften.
Das Loslassen von den verstorbenen Babys fällt den Eltern oft besonders schwer, weil sie an vielen Wohnorten keine offizielle Gedenkfeier abhalten können, aber bereits eine tiefe Bindung zu dem Kind aufgebaut haben. In Ravensburg und in Wangen gibt es alle sechs Monate Trauerfeiern, in denen Mütter, Väter und Angehörige Abschied von ihren Kindern nehmen können.
Am 11. April, am Dienstag nach Ostern, findet die Feier für die Sternenkinder wieder in Wangen auf dem Hauptfriedhof St. Wolfgang statt. Der katholische Diakon Robert Schilk, die evangelische Pfarrerin Gabriele Verdeil, die als Seelsorgerin auch für das Pfarramt am Westallgäu-Klinikum Wangen tätig ist, und Olivia Kiene, Pflegerin auf der dortigen Entbindungsstation, werden die Trauerfeier ab 15.30 Uhr in der Kapelle gestalten. Danach wird der kleine Sarg, den die Oberschwabenklinik gestiftet hat, mit den sterblichen Überresten der Kinder zum Sonnenhügel gebracht und dort beigesetzt. Alle Eltern, die um ihr Kind trauern, sind herzlich zu dieser Feier eingeladen.
Etwa 3500 Kinder werden in Deutschland jedes Jahr tot geboren, jede sechste Frau erleidet in ihrem Leben mindestens eine Fehlgeburt.
