Die Ravensburg Towerstars waren am Sonntag beim Auswärtsspiel in Kassel von einem Sieg nicht allzu weit entfernt. Am Ende blieb nach einer 2:1 Führung bis zur 48. Minute und einer Vielzahl an Großchancen jedoch nur ein Punkt.
Das Team von Coach Bo Subr reiste mit Ausnahme des ebenfalls erkrankten Verteidigers Leo Korus in derselben Besetzung wie am Freitag zum Topfavoriten nach Kassel. Dort war es zunächst wichtig, die weite Anfahrt aus den Beinen zu schütteln. Das gelang weitgehend solide, wobei in den ersten Spielminuten generell nicht allzu viel passierte.
Die favorisierten Gastgeber entwickelten dann aber doch kontinuierlich mehr Druck, und in der 7. Minute gelang ihnen prompt die 1:0-Führung. Nach einem gewonnenen Anspielbully zog Brandon Cutler aus der Drehung direkt ab, und die Scheibe schlug im langen Eck ein. Dass die Huskies mit Unterstützung der 4.319 Zuschauer weiter aufs Tempo drückten, überraschte nicht. Die Towerstars standen jedoch solide in der eigenen Zone und konnten selbst in numerischer Unterzahl immer wieder Konter auf das gegnerische Tor fahren. Nach mehreren ungenutzten Möglichkeiten zeigten die Towerstars zwischen der 15. und 18. Minute, warum sie bei der Powerplayquote an der Spitze der DEL2 stehen. Zunächst bediente Robbie Czarnik beim Ausgleich mit einem scharfen Pass den direkt am Torraum postierten Fabian Dietz. Dreieinhalb Minuten später netzte Mat Santos aus halblinker Position entschlossen zum 1:2-Führungstreffer ein. 38 Sekunden vor der ersten Pause hätte Robbie Czarnik bei einem starken Solo sogar noch das 1:3 markieren können.
Im zweiten, letztlich torlosen Spielabschnitt hatten beide Teams ihre Druck- und Schwächephasen. Auffallend waren die vielen Alleingänge und 2-gegen-1-Konter, die beide Torhüter forderten. Bei den Towerstars hätte beispielsweise Louis Latta bei einem Alleingang in Unterzahl in der 27. Minute die Führung ausbauen können. Kollege Robbie Czarnik fand 86 Sekunden später seinen Meister im Huskies-Torhüter Brandon Maxwell.
Dass die Hausherren im Schlussabschnitt das Tempo nochmals forcieren würden, war zu erwarten. Zu Beginn der letzten 20 Minuten konnten die Oberschwaben den gegnerischen Druck erfolgreich unter Kontrolle halten, doch in der 48. Minute passierte es dann doch. Die Towerstars wurden in der eigenen Zone eingeschnürt, dann kam der Puck zu Huskies-Goldhelm Tristan Keck, der seinen platzierten Handgelenkschuss zum 2:2 in die Maschen setzte. Als etwas mehr als drei Minuten später Yannik Valenti zum 3:2 für Kassel traf, drohte das Spiel zu kippen. Doch Mat Santos setzte sich zweieinhalb Minuten später erfolgreich von seinem Gegenspieler ab und traf postwendend zum Ausgleich.
Beide Teams hätten durch ihre Großchancen den Sieg in der regulären Spielzeit unter Dach und Fach bringen können. Weitere Tore gab es allerdings nicht mehr zu bejubeln, und es ging in die Overtime. Dort spielten sich fünf Minuten lang die dramatischsten Szenen ab. Beispielsweise rutschte ein Puck in der Schlussminute die Torlinie entlang und am rechten Pfosten vorbei, im direkten Gegenzug brachten zwei Huskies-Stürmer bei einem 2-gegen-1-Break den Puck nicht an Ilya Sharipov vorbei.
So musste das Penaltyschießen über den Zusatzpunkt entscheiden, und da waren die Gastgeber entschlossener. Sie verwandelten alle drei ihrer Anläufe, und da Robbie Czarnik beim ersten Penalty für die Towerstars an Maxwell gescheitert war, war der zwischenzeitliche Anschluss von Mat Santos wertlos. Der dritte Schütze brauchte erst gar nicht mehr anzulaufen.
Bereits am Dienstag gibt es für die Towerstars die nächste Möglichkeit, nach zwei verlorenen Spielen wieder einen Sieg zu landen. Um 20 Uhr sind die Eispiraten Crimmitschau zu Gast in der CHG Arena. Die Westsachsen rutschten nach der 1:2-Derby-Heimniederlage gegen Weißwasser wieder auf den letzten Platz der Tabelle und werden den Towerstars ein noch härterer Gegner sein als in den drei Hinspielen. Hier gingen alle drei Spiele in die Overtime, zweimal hieß der Sieger Ravensburg.
Tickets gibt es im Fanshop in der Marktstraße 20, bei allen VVK-Partnern von Reservix, online im Ticketwebshop sowie ab 18:30 Uhr an der Abendkasse. Das Spiel wird auch live auf Sportdeutschland.TV zu sehen sein.