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Regionaler Arbeitsmarkt behauptet sich

Bild: Agentur für Arbeit

„Die Arbeitslosigkeit im Bezirk der Agentur für Arbeit Konstanz-Ravensburg sank im Oktober weiter.  Ursächlich sind im Wesentlichen saisonale Effekte. Gleichzeitig zeigt sich am Stellenmarkt eine leichte Zurückhaltung. Unterm Strich ist der Arbeitsmarkt robust“, erklärt Mathias Auch, Vorsitzender der  Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Konstanz-Ravensburg.

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Im Oktober waren 13.230 Frauen und Männer ohne Beschäftigung gemeldet, 371 weniger als im Vormonat.  Im Vergleich zum Vorjahr ist die Arbeitslosigkeit um 788 Menschen gestiegen. Ausschlaggebend hierfür ist die Betreuung Geflüchteter aus der Ukraine in den Jobcentern seit Juni. Die Arbeitslosenquote lag im  Oktober bei 2,9 Prozent (minus 0,1 Prozentpunkte) und war somit die zweitniedrigste im Ländle. Die Quote in Baden-Württemberg betrug 3,6 Prozent.

Die Arbeitgeber in der Region meldeten im Oktober 1.867 neue, offene Stellen. Das waren in etwa gleich viele  wie im September. Im gesamten Agenturbereich waren insgesamt 7.946 Stellen unbesetzt. „In den  vergangenen drei Monaten ist der Bestand an offenen Arbeitsstellen kontinuierlich leicht gesunken. Er liegt  aber weiter sehr deutlich über Vor-Corona-Niveau“, so Mathias Auch. Arbeitslosigkeit Im Agenturbezirk  Konstanz-Ravensburg waren im Oktober 13.230 Menschen ohne Arbeit, 6.341 Frauen und 6.889 Männer.  Gegenüber dem Vormonat waren 371 Menschen weniger arbeitslos gemeldet. Nach Rechtskreisen gegliedert gehörten 5.597 Menschen zum Rechtskreis SGB III (Arbeitslosenversicherung). Das sind 247 weniger als vor einem Monat und 394 weniger als vor einem Jahr. Im Rechtskreis SGB II  (Grundsicherung)  waren 7.633 Menschen arbeitslos. Dies ist eine Abnahme um 124 zum Vormonat und eine Zunahme um 1.182 zum Oktober des Vorjahres. Der Grund für die auffällige Zunahme im Vorjahresvergleich ist die Zahl  der geflüchteten ukrainischen Staatsangehörigen, die seit Juni in den Jobcentern betreut werden.

Langzeitarbeitslosigkeit
Im Oktober waren 3.468 Menschen länger als 12 Monate arbeitslos, sie gelten somit als Langzeitarbeitslose. Im Oktober 2019 waren 1.104 Menschen weniger langzeitarbeitslos gemeldet. Während der Corona-Pandemie lag der Höchstwert bei über 4.500. „Die Langzeitfolgen der Pandemie sind in dieser Personengruppe besonders deutlich sichtbar. Der Abbau der Langzeitarbeitslosigkeit bleibt eine echte Herausforderung. Dem Risiko einer sich verfestigenden Sockelarbeitslosigkeit müssen wir entgegenwirken“, sagt Ma-thias Auch und ergänzt: „Insbesondere die Jobcenter kümmern sich intensiv um die Integration von Langzeitarbeitslosen in den Arbeitsmarkt. Umfangreiche Fördermöglichkeiten für Arbeitgeber und Arbeitnehmer unterstützen eine Rückkehr in das Arbeitsleben.“ Interessierte Arbeitgeber können sich unter der kostenfreien Hotline 0800 4 5555 20 zu den Fördermöglichkeiten beraten lassen.

Arbeitskräftenachfrage
Unternehmen und Verwaltungen informierten im Oktober über 1.867 neue, offene Stellen. Im September waren es 1.840. Im Oktober des Vorjahres wa-ren es 1.935. Im gesamten Agenturbereich waren insgesamt 7.946 Stellen unbesetzt. Dies waren 318 weniger als im September und 189 weniger als im Oktober 2021. Im Gastgewerbe, im Handel und in der Zeitarbeitsbranche war der Rückgang besonders ausgeprägt. Im Vor-Corona-Oktober 2019 wa-ren es 7.087.

Kurzarbeit
Bis zum 26. Oktober sind bei der Agentur für Arbeit 80 neue Anzeigen auf Kurzarbeit eingegangen. Darin wurde Kurzarbeit für maximal 960 Frauen und Männer angemeldet. Im September waren 57 Anzeigen für insgesamt 976 Beschäftigte eingegangen. In der Mehrzahl der Fälle ließ sich dies auf Lieferkettenengpässe im verarbeitenden und produzierenden Gewerbe zu-rückführen. In den letzten Wochen war eine leicht ansteigende Nachfrage nach Kurzarbeitsberatungen erkennbar. Viele Unternehmen handeln voraus-schauend, um gegebenenfalls schnell auf aktuelle wirtschaftliche Entwick-lungen reagieren zu können.
Für April 2022 liegen nun endgültige Zahlen für die tatsächlich in Anspruch genommene Kurzarbeit vor, da alle Melde- und Abrechnungsfristen inzwi-schen abgelaufen sind. Demnach haben im April 625 Betriebe Kurzarbeit umgesetzt und mit der Agentur für Arbeit abgerechnet. Es befanden sich 3.869 Frauen und Männer in Kurzarbeit.

Wichtig für alle Arbeitgeber: Die Bundesregierung hat die Verlängerung der Zugangserleichterungen für den Bezug von Kurzarbeitergeld bis Ende des Jahres beschlossen. Bis zum 31. Dezember 2022 ist es weiterhin ausrei-chend, wenn in Betrieben mindestens 10 Prozent der Beschäftigten einen Arbeitsausfall von mehr als 10 Prozent haben. Zudem wird auf den Aufbau negativer Arbeitszeitsalden verzichtet. Diese  Zugangserleichterungen umfassen auch Betriebe, die ab dem 1. Oktober 2022 neu oder nach einer mindestens dreimonatigen Unterbrechung erneut Kurzarbeit anzeigen müssen. Alle betroffenen Unternehmen erhalten unter der kostenfreien Rufnummer 0800 4 5555 20 des Arbeitgeber-Service weitere Informationen.


Nach Landkreisen ergibt sich folgendes Bild

Landkreis Ravensburg
4.110 Arbeitslose (1.876 Frauen, 2.234 Männer), Veränderung: minus 106 zum VJ / minus 75 zum VM, davon SGB II: 2.174 Menschen, Veränderung: minus 82 zum VJ / plus 44 zum VM, Arbeitslosenquote im Oktober: 2,5 Prozent
Bodenseekreis
3.460 Arbeitslose (1.794 Frauen, 1.666 Männer) Veränderung: plus 719 zum Vorjahr (VJ) / minus 134 zum Vormonat (VM), davon SGB II: 2.076 Menschen, Veränderung: plus 829 zum VJ / minus 61 zum VM, Arbeitslosenquote im Oktober: 2,8 Prozent
Landkreis Konstanz
5.660 Arbeitslose (2.671 Frauen, 2.989 Männer), Veränderung: plus 175 zum VJ / minus 162 zum Vormonat, davon SGB II: 3.383 Menschen, Veränderung: plus 435 zum VJ / minus 107 zum VM, Arbeitslosenquote im Oktober: 3,5 Prozent

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