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Magdalena Neuner begeistert KSK-Jubiläumspublikum

Bilder: F.Enderle

Im Rahmen verschiedener Veranstaltungsformate zum 200-jährigen Jubiläum der Kreissparkasse Ravensburg war am Donnerstagabend die frühere Top-Biathletin Magdalena Neuner zu Gast. Moderiert von ZDF-Moderatorin Katrin Müller-Hohenstein, bot die Olympiasiegerin und mehrfache Biathlon -Weltcupsiegerin einen tiefen Einblick in ihre sportliche Karriere, aber auch das private Leben. 

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Dass die Kreissparkasse Ravensburg zu seinem beachtlichen Unternehmensjubiläum kein großes Geglitzer und Tamtam auf die Beine stellen wollte, das hatte Vorstandsvorsitzer Heinz Pumpmeier schon im Vorjahr mehrfach angekündigt. Und es hätte – unabhängig von aktuell schweren Zeiten wie die Nachwehen der Corona-Pandemie oder den Auswirkungen des Ukraine-Krieges – auch gar nicht zum Profil der Kreissparkasse Ravensburg gepasst. Wie es auch anders geht, zeigte die KSK am Donnerstagabend in der Oberschwabenhalle. Rund 1000 Besucher waren gekommen, um zu erfahren, was hinter dem Slogan „Ich kann, weil ich will“ steck. Hinter diesem verbirgt das sportliche und private Leben von Magdalena Neuner, die als Biathletin so ziemlich alles geschafft hatte, was es zu gewinnen gibt. Olympiamedaillen, Weltcups und und und. Dabei war ihre Karriere so steil und intensiv, dass sie schon mit 25 Jahren die Langlaufski samt Gewehr an den viel zitierten Nagel hing und sich seit mittlerweile zehn Jahren der Herausforderung als dreifache Mutter und Ehefrau stellt.

Wie erwartet gekonnt von ZDF-Moderatorin Katrin Müller-Hohenstein moderiert, bot Magdalena Neuner einen tiefen Einblick in den Profi-Wintersport. Beispielsweise, wie sie einst als 16-jährige Jugendliche quasi über Nacht ins Weltcupteam berufen wurde und mit vier Paar überalterten Ski nach Ruhpolding gefahren ist  – und an ihr erstes Rennen eher wenig gute Erinnerungen hat. “ Ausgerechnet auf der ewig langen Zielgeraden vor Tausenden Zuschauern hat es voll zerlegt und ich habe die ganze Nacht durchgeheult.” Eindrucksvoll schilderte der frühere Biathlon-Star auch, wie sie angetrieben wurde vom Traum des bestmöglichen Erfolgs. Dabei räumte sie auch ein, dass das private Leben als junge Frau auf der Strecke blieb. Während ihre Freundinnen auf Partys waren, war sie in Trainingslagern oder Wettkämpfen. Je erfolgreicher die gebürtige Werdenfelserin die Biathlon-Szene aufmischte, desto mehr bekam sie auch die Schattenszenen des Profisports zu spüren. Besonders, als manche Teammitglieder ihm bitteren Konkurrenzkampf ihr die kalte Schulter zeigten. „Es tut so unglaublich weh, wenn aus dem Team keiner mehr mit dir redet oder nicht mal zu einem Sieg oder einer Medaille gratuliert“, blickt Magdalena Neuner zurück – während es in der Oberschwabenhalle ganz still ist. Auch hätte sie immer wieder Heimweh verspürt.

Gespannt lauschten die Besucher auch bei den Schilderungen bei großen Wettkämpfen wie Olympia. „Es ist nicht so schön, wenn man ständig nur herumgeschubst wird. Von der Dopingkontrolle zur Pressekonferenz, dann ein Interview hier und da. Sie sei immer die allerletzte gewesen, die in die Teamunterkunft zurückkam. „Dann habe ich mir meistens am Cateringbuffet die kalten Reste zusammenkratzen müssen.“ Magdalena Neuner berichtete diese Erfahrungen authentischer, wie es die meisten Besucher der Oberschwabenhalle wohl erwartet hätten. Auch, als sie von der Scheinwelt der Olympischen Spiele berichtet. „Als Sportler bist du nur eine Nummer auf deiner Akkreditierung. Es geht um nichts anderes als ums Geld.“

Und dennoch habe sie die Zeit ihrer großen sportlichen Erfolge auch genossen. Sie hätte Länder bereist, die sie sonst wohl nicht gesehen hätte. Oder wie sie Erfolge mit ihrem Team auch mal ausgiebig gefeiert haben. Auf die Nachfrage von Katrin Müller-Hohenstein, wie das denn konkret ausgesehen habe, wenn Profisportler feiern. „Wir sind frühmorgens als letzte regelrecht aus dem Festzelt rausgefallen“. Da merkte Katrin Müller-Hohenstein freilich sofort an: „Na dann gut, dass es da noch kein Facebook oder Instagram gab.“

Auch aus ihrem Privatleben hatte Magdalena Neuner viel zu erzählen. Beispielsweise, dass sie bei der Beaufsichtigung der Hausaufgaben ihrer ältesten Tochter gutes Sitzfleisch habe. „Da beharre ich drauf, dass die fertig werden, auch wenn’s mal drei Stunden dauert.“ Aber auch, dass sie eigentlich in ihrem Büro ziemlich unordentlich ist, obwohl sie eine Ausbildung als Büro-Kauffrau absolviert und abgeschlossen habe. “Ich und Büroarbeit, das passt nicht so zusammen”, gibt sie zu. Froh sei sie auch, dass ihr Vater bei einer Bank arbeitet und ihre Finanzen regelt. Wobei der Bogen zur Kreissparkasse Ravensburg und dem einleitenden Talk mit den Vorständen Heinz Pumpmeier und Patrick Kuchelmeister war. Hier hatte Heinz Pumpmeier sowohl den 192.000 Kunden, als auch den rund 800 Beschäftigten gedankt und die 200-jährige Erfolgsgeschichte der Kreissparkasse unter in prägendes Motto gestellt: „Nur wer seine Geschichte kennt, kann die Zukunft mitgestalten.“

 

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