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Ein Elternabend zum Thema Sucht und Prävention

Carina Haber, Caritas Suchthilfen Ravensburg und Sigrid Blenke (Polizei Suchtprävention Ravensburg).

Die Eltern der Schüler*innen aller drei Gymnasien in Ravensburg wurden kürzlich zu einem Elternabend mit dem Thema „Suchtprävention“ eingeladen. In der Mensa des Spohn-Gymnasiums referierten Carina Haber von den Suchthilfen der Caritas Bodensee-Oberschwaben und Sigrid Blenke, die bei der Polizei Ravensburg für Suchtprävention zuständig ist. Die Veranstaltung war gut besucht und die Resonanz der Eltern positiv.

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Carina Haber betrachtete das Thema Suchtmittelkonsum im Jugendalter mit dem sozialpsychologischen und -pädagogischen Auge. Festzustellen sei nach wie vor, dass für Jugendliche zwischen 12 und 17 Jahren das Suchtmittel Alkohol hoch im Kurs stünde, insbesondere süße Mischgetränke mit Hochprozentigem. Das Rauchen von handelsüblichen Zigaretten habe in den vergangenen Jahren bei Jugendlichen hingegen abgenommen, jedoch sei ein klarer Trend hin zu anderen Rauchartikeln wie Cannabis, E-Zigaretten, E-Shishas, CBD, Vapes und Ähnliches festzustellen.

Einen weiteren nennenswerten Anteil habe der Konsum von Cannabis. Unter den Jugendlichen und jungen Erwachsenen (12 bis 25 Jahre alt) haben bereits 32 % jemals im Leben illegale Drogen konsumiert. Davon kamen 24 % mindestens einmal mit Cannabis in Kontakt, durchschnittlich bei einem Einstiegsalter von 16 Jahren. Studien zeigten, dass der Konsum im Jugendalter ansteige, im frühen Erwachsenenalter gipfelte und dann bei den meisten wieder absteige. „Dies bedeutet, dass der Beginn des Konsums im Jugendalter liegt, es eine weite Verbreitung vom Konsumverhalten gibt und hier im Umgang mit Suchtmitteln Grundsteine gelegt werden“, sagte Carina Haber und konnte die Eltern gleichzeitig auch beruhigen: „Dabei ist zu betonen, dass meist noch keine Abhängigkeit im Jugendalter vorliegt und sich noch Vieles ändern lässt!“

Eltern von Jugendlichen, die den Verdacht haben, dass ihre Kinder Suchtmittel konsumieren, fühlen sich meist erst einmal hilflos und fragen sich dementsprechend: Was kann ich tun? Woher bekomme ich Informationen? Wo kann ich mir Hilfe suchen? Carina Haber rät dazu, das Thema beim Kind vorbehaltlos anzusprechen und dem Kind auch keine Vorwürfe zu machen: „Es ist dabei wichtig, seinen Kindern die eigenen Sorgen und Beobachtungen bezüglich des Verhaltens mitzuteilen.“ Es sei auch nie zu früh, entsprechende Hilfsangebote in Anspruch zu nehmen oder in Erwägung zu ziehen.  „Vereinbaren Sie gemeinsam mit dem Jugendlichen oder alleine einen Gesprächstermin bei einer  Beratungsstelle der Suchthilfen“, meint Carina Haber.

Ergänzend ging Sigrid Blenke vor allem auf rechtliche Aspekte ein. Das Legalitätsprinzip sowie die gesetzlichen Bestimmungen von Alkohol und Cannabis waren Thema. Sigrid Blenke stellte hierzu einige Beispiele von jugendlichen Konsumenten und den Gefahren aus dem Alltag der Polizei anschaulich dar. Die Polizei und die Suchtberatungsstelle der Caritas in Ravensburg arbeiten eng zusammen und bieten dementsprechend auch sich ergänzende Suchtpräventionsangebote an Schulen an, was sich in den vergangenen Jahren bewährt hat. „Wir bedanken uns für die engagierte Organisation der beteiligten Schulen“, sagt Carina Haber; eine solche Plattform vorzufinden, sei nicht selbstverständlich. Man plane in Zukunft weitere Veranstaltungen.

Kontakt und Informationen:

Caritas Suchthilfen
Caritas-Bodensee-OberschwabenWilhelmstr. 2 | 88212 Ravensburg
Telefon: 0751 36 25 6-80
E-Mail: haber.c@caritas-bodensee-oberschwaben.de
www.caritas-bodensee-oberschwaben.de

 

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