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Wirtschaft und Business

Drastische Verschlechterung des Auslandsgeschäfts in der Region

Bild: Kim Enderle

In der aktuellen IHK-Umfrage „Going International“ berichten Unternehmen der Region Bodensee-Oberschwaben von einer drastischen Verschlechterung der aktuellen Geschäftslage und einer Zunahme der Hemmnisse für Exportgeschäfte. Die negativen Geschäftsaussichten sind auf einem Höchststand.

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Bei der letztjährigen Umfrage sahen die Unternehmen in der Region Bodensee-Oberschwaben noch die besten Aussichten für ihre internationalen Aktivitäten in Nordamerika, insbesondere in den USA und Kanada. Heute hat sich die Situation verändert. Das zeigen die Ergebnisse einer aktuellen regionalen Auswertung der Umfrage „Going International“ des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK).

„Mehr als 80 Prozent unserer international tätigen Unternehmen erwarten, dass sich die neuen Zölle und andere Handelshemmnisse der US-Regierung negativ auf das Auslandsgeschäft ihres Unternehmens auswirken werden“, so Martin Buck, Präsident der Industrie- und Handelskammer Bodensee-Oberschwaben (IHK), und weiter: „Nichtdestotrotz bleiben die Vereinigten Staaten seit mehr als zehn Jahren der wichtigste Absatzmarkt für unsere Unternehmen. Daher ist eine strategisch solide EU-Handelspolitik, die darauf abzielt, ein offenes und berechenbares globales Handelssystem zu erhalten und den freien Warenverkehr zu schützen, richtig und in diesen turbulenten Zeiten von entscheidender Bedeutung.“ Im Jahr 2024 beliefen sich die baden-württembergischen Warenexporte in die Vereinigten Staaten auf 34,8 Milliarden Euro, das entspricht nahezu 15 Prozent der Gesamtausfuhren. 50 Prozent davon entfielen auf die Warengruppen Kraftwagen sowie Kraftwagenteile und Maschinen, die zu Kernindustrien der Region Bodensee-Oberschwabens zählen.

Für den Rest der Welt überwiegt laut Umfrage bei der Wirtschaft der Region ebenfalls der Pessimismus. Die Lage im asiatisch-pazifischen Raum wird nur von elf Prozent der Unternehmen als gut eingeschätzt, und auch für China fällt dieser Wert mit fünf Prozent auffallend niedrig aus. Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr bewerteten 25 Prozent der teilnehmenden Unternehmen ihre Geschäftssituation auf dem chinesischen Markt als gut. Auch in der Eurozone hat sich die Stimmung verschlechtert: Mehr als 22 Prozent der Unternehmen berichten von einer schlechten Geschäftslage, im vergangenen Jahr waren es nur zwölf Prozent gewesen. Nur noch vier Prozent der Unternehmen glauben, dass sich die Geschäftslage in der Eurozone verbessern wird. „Bürokratische Hürden und Unsicherheit bei der Umsetzung von Regulierungen stehen in diesem Jahr ganz oben auf der Liste der Handelshemmnisse, die die größten Geschäftshindernisse für Unternehmen aus unserer Region darstellen. Dies ist eine klare Botschaft an die politischen Entscheidungsträger: Wirtschaft braucht bessere und insbesondere verlässliche Rahmenbedingungen.“