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Regionales

Caritas wirbt für Solidaritätsaktion

Erschütternde Bilder und Nachrichten erreichen uns seit Wochen aus Norditalien. Mittendrin im Geschehen mit vielen Hunderten von ehrenamtlichen Helfern ist die Caritas Ambrosiana, der Partnerverband des Caritasverbands der Diözese Rottenburg-Stuttgart. „Unsere italienischen Partner kümmern sich um die Menschen in der Lombardei, also in dem von der Corona-Krise am stärksten betroffen Landstrich in Italien“, berichtet Ewald Kohler, Leiter der Caritas-Region Bodensee-Oberschwaben. Die Situation dort sei derzeit katastrophal, die Menschen seien verzweifelt und die Helfer arbeiteten seit vielen Tagen an ihrer Belastungsgrenze und darüber hinaus. „Sie brauchen dringend unsere Unterstützung“, sagt Kohler.

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Um ein Zeichen der Solidarität zu setzen, rief der Caritasverband Rottenburg-Stuttgart jetzt eine Spendenaktion ins Leben. Gemeinsam mit der Caritas-Stiftung Lebenswerk Zukunft spendete der katholische Wohlfahrtsverband mit seinen Regionen rund 100.000 Euro Soforthilfe an den befreundeten Caritasverband in Mailand. Die Caritas-Region Bodensee-Oberschwaben steuerte 10.000 Euro bei. Mit den Spenden zur Ersthilfe sollen Menschen mit Lebensmitteln und Medikamenten versorgt werden. „Wir hoffen, dass unser Engagement als Startsignal verstanden wird für weitergehende, dringend notwendige Hilfen von staatlicher und kirchlicher oder auch privater Seite“, so Kohler.

Das italienische Sozialsystem funktioniere anders als das deutsche. Es gebe viel weniger staatliche Sozialleistungen und viel weniger professionelle Hilfsangebote. Den Großteil der sozialen Arbeit in Italien leisteten die Kirchengemeinden mit vielen Ehrenamtlichen und nur wenigen Hauptamtlichen. Weil aufgrund einer Verordnung über 65-Jährige zu Hause bleiben müssen, seien nun viele Ehrenamtliche ausgefallen. Zudem seien teilweise Mitarbeitende krank oder in Quarantäne gestellt geworden, weil sie Kontakt mit infizierten Personen hatten. In kurzer Zeit mussten viele neue jüngere Helfer gefunden und geschult werden. Die Caritas Ambrosiana konzentriere sich auch in dieser Krisensituation darauf, Hilfen für die Ärmsten der Armen bereitzustellen: Sie betreibe Solidaritätsangebote wie Tafeln, Mensen, biete Obdachlosen Übernachtungsmöglichkeiten, unterstütze alte, einsame Menschen und versorge hilfebedürftige Menschen mit Essen und Medikamenten. Außerdem stelle sie viele Räumlichkeiten zur Verfügung, damit die strengen Quarantäneregeln umgesetzt werden können. „Wir als Caritas wissen zu gut, dass die Not auch hier in der Region zunimmt, dennoch dürfen wir die Menschen in Norditalien jetzt nicht im Stich lassen“, appelliert Kohler an alle, denen es noch gut geht, und bittet um Spenden.


INFO

Wer die Caritas-Spendenaktion für die Caritas Ambrosiana in Norditalien unterstützen möchte, kann dies tun: Konto der Caritas Bodensee-Oberschwaben, Kreissparkasse Ravensburg, IBAN: DE69 6505 0110 0101 0592 59, BIC: Solades1RVB, Kennwort: „Corona-Soforthilfe Norditalien“.


 

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