Es geht ums Träumen, um Wolken, Wasser und Glückseligkeit. Die Floristinnen haben sich wieder mächtig ins Zeug gelegt und präsentieren wahre florale Kunstwerke. Bilder des kürzlich verstorbenen Allgäuer Künstlers Friedrich Hechelmann runden die 11. Blumenschau ab.
Viele Hände gehen in die Höhe als Oberbürgermeister Michael Lang fragt, wer bisher keine Blumenschau-Eröffnung verpasst hat. Stolz und glücklich sei er über „diese Highlights auf der Landesgartenschau, die einfach so etwas ganz Besonderes sind“. Und nutzte die Gelegenheit sich zu bedanken, bei den Floristinnen und Floristen, aber auch allgemein, bei den „vielen kreativen Köpfen, den Ehrenamtlichen und Unterstützern der Gartenschau, die ans Herz geht“. Und zeigte sich froh, mit Friedrich Hechelmann, „den großen Künstler des Allgäus bei uns auf der Landesgartenschau würdigen zu können“.
Besuchermarke von 800.000 geknackt
Weit über 120 Menschen tummeln sich an diesem Dienstagnachmittag in der Halle des alten Baumwolllagers der ERBA zwischen den 36.000 Baumwollfäden. Immer wieder bekommt OB Lang Zwischenapplaus, auch als er verkündet, dass die Marke von 800.000 Besuchern „fast geknackt ist“. Er sollte recht behalten, noch am Abend wurde die Grenze überschritten. Und er weiß auch, woran das liegt: „Es ist einfach eine Gartenschau, die ins Herz geht“. Großer Zwischenapplaus. „Bei meinen vielen Führungen und Begegnungen auf dem Gelände bedanken sich immer wieder Menschen bei mir“, sagt er, „aber das ist gar nicht mein Verdienst. Andere haben doch das Lob verdient.“ Und meint damit „die vielen kreativen Köpfe und Macher und vor allem auch die Ehrenamtlichen“. Er weiß, dass viele nochmal in die Blumenhalle kommen werden. „Wenn’s ruhiger ist und ich in Ruhe alles genießen kann“, wie eine Besucherin bestätigt.
Genießen können Besucherinnen und Besucher der 11. Blumenschau mit dem Titel „Auszeit für Dich“ fantasievolle Gebinde, Kränze, Sträuße und Aufbauten, die Skulpturencharakter haben und teilweise fast schon an Kulissenbauten erinnern. Schließlich waren der Phantasie der Floristinnen beim Thema „Auszeit“ keine Grenzen gesetzt. Unterthemen wie „Glückseligkeit“ oder „Traum“ werden mit Shakespeare- oder Goethezitaten, mit Engelsflügeln, Wolken, Schmetterlingen und natürlich Blumen und Pflanzen umgesetzt.
Hechelmanns mystische Naturbilder passen perfekt dazu
Die 26 mystischen, spirituellen Naturbilder vom Isnyer Künstler Friedrich Hechelmann – die übrigens auch gekauft werden können – sind die perfekte Ergänzung zu Kunstwerken mit den Namen „Über den Wolken“, „Magie der Worte“ oder „Ruhekissen“. Sie mussten teilweise vergrößert werden, damit sie in die Halle zu den floralen Kunstwerken passen und nicht untergehen.
Immer wieder geht’s ums Träumen und um die Seele, um Frieden, um Wasser und Meer und eben „Glückseligkeit“. Bei der Eröffnung outet sich die Koordinatorin und Leiterin der zwölf Blumenschauen auf der LGS, Gabriele Haufe, als „bekennender Engel-Fan“: „Wir haben versucht, diesem Künstler mit Ehrfurcht vor der Schöpfung und Meister der Kopfkinoreisen gerecht zu werden.“ Dass das gelungen ist, bestätigt der lang anhaltende Applaus der Anwesenden und auch Johanna Hofer-Kink von der Kunsthalle Friedrich Hechelmann in Isny weiß: „Er hätte sich hier sehr wohlgefühlt.“
Info
Die 11. Blumenschau ist noch bis 22.9. täglich ab 9 Uhr in der FloristenSpinnerei im alten Baumwolllager zu sehen. Danach folgt die letzte Blumenschau mit dem Titel „Was das Herz begehrt“ zum großen, allumfassenden Thema „Liebe“.