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Bad Wurzach feiert Heilig-Blut Fest

Bild: Stadt Bad Wurzach

 Am Freitag, 11. Juli, findet in Bad Wurzach wieder das traditionelle Heilig-Blut-Fest statt. Bei der seit 1928 statt-findenden Reiterprozession werden wieder rund tausend Reiter und mehrere tausend Wallfahrer erwartet, die die Heilig-Blut-Reliquie verehren. Die Reliquie stammt aus dem Privatbesitz von Papst Innocent XII., der diese 1693 einem deutschen Rompilger geschenkt hatte. Das Heilig-Blut-Fest in Bad Wurzach ist die zweitgrößte Reiterprozession in Mitteleuropa.

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Die Prozession beginnt um 7 Uhr mit der Abholung der Heilig-Blut-Reliquie in der Stadtpfarrkirche St. Verena. Am Beginn des acht Kilometer langen Prozessionswegs durch die Stadt und die umliegenden Fluren wird dieses Jahr Dr. Klaus Krämer, neuer Bischof von Rottenburg-Stuttgart die erste Abteilung der Reiter mit der Reliquie segnen. Der Bischof wird dann später nach der Segnung der zweiten Abteilung auf dem Gottesberg dort auch das feierliche Pontifikalamt um 10.30 Uhr halten. Das Fest findet seinen Abschluss mit der Bergpredigt an gleicher Stelle ab 14.30 Uhr, die in diesem Jahr von Monsignore Heinrich-Maria Burkard, Heiligkreuztal, halten wird.

Die Heilig-Blut-Reliquie befindet sich seit gut 250 Jahren auf dem Gottesberg. 1764 brachten Paulanerbrüder die Reliquie, die Papst Innocent XII. 1693 dem deutschen Rompilger Martin Denzer aus Albrechts bei Obergünzburg überlassen hatte, nach Bad Wurzach. Die Verehrung der Reliquie nahm bereits damals ihren Ursprung und ließ den Gottesberg in der Folge zu einem der bedeutendsten Wallfahrtsorte der Region werden. Nachdem die Säkularisation Anfang des 19. Jahrhunderts längere Zeit für eine Unterbrechung der Wallfahrten gesorgt hatte, wurde die Verehrung der Reliquie mit dem Einzug des Salvatorianerordens auf dem Gottesberg wenige Jahre zuvor 1924 wieder aufgenommen und 1928 erstmals als Reiterprozession mit damals rund 350 Reitern wieder gefeiert.

Seither hat sich die Prozession zu einem festen und wichtigen Bestandteil des Jahreskreises in Bad Wurzach und als Beispiel gelebten Glaubens entwickelt. „Gerade in Zeiten, in denen die Welt immer dunkler zu werden scheint, ist das Heilig-Blut-Fest ein lebendiges Zeugnis der Hoffnung“, betont Bischof Klaus unter anderem in seinem Grußwort zur diesjährigen Festschrift.

Als politische Ehrengäste kann die Stadt Bad Wurzach in diesem Jahr Deputy Bailiff Robert MacRae von der Kanalinsel Jersey sowie Bürgermeister Simon Crowcroft aus der Partnerstadt St. Helier begrüßen – als besonderes Zeichen und Ausdruck der Verbundenheit anlässlich des 80. Jahrestags des Kriegsendes und der Befreiung damals vor Ort internierter Bewohner von der Kanalinsel aus dem Wurzacher Schloss.