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4:3 gegen Selb: Towerstars müssen am Ende nochmal zittern

Am Ende ließen sich die Towerstars trotz des Drucks der Selber Wölfe nicht mehr in die Knie zwingen. Bild: Kim Enderle

Dank eines verdienten 4:3-Heimerfolgs gegen die Selber Wölfe haben die Ravensburg Towerstars den Anschluss an die Spitzengruppe der DEL2 gehalten. Das Team von Coach Bo Subr musste nach einer klaren Führung allerdings bis in die Schlusssekunden um den Sieg kämpfen.

Vor 2411 Zuschauern beim „Family Day“ in der Ravensburger CHG Arena hatten die Towerstars einen fulminanten Start. Bereits nach 30 Sekunden ließ Matt Santos bei seinem Schuss aus der Halbdistanz den Torpfosten klingeln. Allerdings folgte alsbald auf der Gegenseite der Dämpfer. Adam Kiedewicz zog über die linke Seite ins Ravensburger Drittel und wenig später lag der Puck hinter der Torlinie. Der Querpass in den Slot wurde unglücklich vom Schlittschuh von Florin Ketterer abgelenkt – die Führung für Selb.

Die Oberschwaben, die auf die verletzten Max Hadraschek und Denis Pfaffengut verzichten mussten, schüttelten den frühen Rückstand aber gut weg und rissen das Spiel überdeutlich an sich. In der 6. Spielminute brachte Erik Karlsson das auch prompt auf die Anzeigetafel. Er überraschte den Wölfe-Keeper Kevin Carr mit einem Schuss aus spitzestem Winkel unter die Latte. Der postwendende Ausgleich in numerischer Überzahl wirkte äußerst befreiend, sowohl für die Towerstars als auch für die Fans. Für die sehenswerten Kombinationen gab es immer wieder Szenenapplaus, knapp zwei Minuten nach dem ersten Treffer schlug die Scheibe auch prompt zum zweiten Mal ein. Robbie Czarnik hatte kurz nach der blauen Linie abgezogen. Bis auf gelegentliche Konter der Gäste hatten die Towerstars das Spiel weitestgehend im Griff. Fabian Dietz münzte die Überlegenheit nach mehreren Großchancen der Kollegen kurz vor der ersten Pausensirene im Nachschuss zum 3:1 um.

Auch im zweiten Spieldrittel änderte sich an den optischen Verhältnissen nichts. Die Towerstars ließen Puck und Gegner laufen, Selb reagierte in der 23. Minute mit einer Strafzeit. Adam Payerl traf dann sechs Sekunden vor Ablauf der zwei Minuten mit einem platzierten Schuss ins rechte Eck. Es war der zweite Powerplay-Treffer der Oberschwaben in diesem Spiel. Es folgten weitere Möglichkeiten wie am Fließband, unter anderem zwei Pfostenschüsse. Die Towerstars gingen wahrlich großzügig mit den Chancen um, die Gäste hätten sich wohl nicht beschweren dürfen, wenn bereits zur Hälfte des Spiels der Spielstand in überdeutliche Höhe geschraubt worden wäre. So kam es, wie so oft: Mehr und mehr hielt im Spiel der Schlendrian Einzug, und das machte den Gegner immer stärker. Mark McNeill brachte so fünf Minuten vor der zweiten Pause seine Farben wieder in Schlagdistanz.

Im Schlussabschnitt war die Partie dann völlig offen. Die Selber Wölfe hatten in der Pause nochmals Kraft getankt und stellten die Ravensburger Abwehr immer wieder vor Probleme. Hier war es Torhüter Ilya Sharipov, der mit guten Paraden und Stellungsspiel Schlimmeres verhinderte. Im Spiel nach vorne blieb das Problem, dass der letzte Pass entweder nicht präzise zum Mitspieler kam oder hier und da auch das Scheibenglück fehlte. So wurde es letztlich richtig spannend, als die Towerstars in einer äußerst zerfahrenen Phase mit vielen Strafzeiten und Unterbrechungen in numerischer Unterzahl agieren mussten und prompt den 4:3-Anschlusstreffer kassierten.

Es zeugte aber von viel Moral und Kampfgeist, dass die Towerstars in den verbleibenden Minuten die Nerven behielten und den Sieg letztlich über die Zeit brachten. „Wir müssen da unbedingt an unserer Konstanz arbeiten“, kommentierte Headcoach Bo Subr den Umstand, dass nach einer überzeugenden 4:1-Führung am Ende um den Sieg gezittert werden musste.